Toter Schütze

Schusswechsel in München: Was wir wissen und was nicht

5.9.2024, 12:03 Uhr
Polizisten sind in München im Einsatz und stehen an ihren Autos.

© Matthias Schrader/dpa Polizisten sind in München im Einsatz und stehen an ihren Autos.

Die Polizei hat in der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München einen bewaffneten Mann bei einem Schusswechsel niedergeschossen. Dabei sei dieser schwer verletzt worden und später gestorben, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Die Polizei ist weiter mit vielen Kräften vor Ort. Es gibt laut Polizei aber "keine aktiven Tathandlungen mehr". Die Situation sei statisch.

Was wir wissen

In der Münchner Innenstadt gibt es ab zirka 9.15 Uhr einen größeren Polizeieinsatz in der Nähe des NS-Dokumentationszentrums und des israelischen Generalkonsulats. Zuvor, gegen 9 Uhr, hatten Polizisten in dem Areal einen Mann - mit einer sogenannten Repetierwaffe älteren Baujahres bewaffneten - entdeckt.

Zum Ablauf des Einsatzes sagte ein Sprecher der Polizei, der verdächtige Mann sei gesehen worden, wie er mit einer Langwaffe, also einer großen Schusswaffe, agierte. Dann habe es einen Schusswechsel zwischen fünf Beamten und dem Tatverdächtigen gegeben, mit mehreren Schussabgaben sowohl des Verdächtigen als auch der Polizisten.

Das israelische Außenministerium teilte mit, es seien keine Konsularmitarbeiter verletzt worden. Im Konsulat habe es eine Gedenkfeier zum Olympia-Attentat in München 1972 gegeben, deshalb hatte es den Angaben zufolge nicht geöffnet.

Zahlreiche Polizisten sind weiterhin vor Ort, ein Hubschrauber war im Einsatz. Die Polizei rief dazu auf, den Bereich von Briennerstraße und Karolinenplatz großräumig zu meiden. Dort seien Verkehrssperren errichtet worden. An den Straßensperren stehen mit Maschinenpistolen bewaffnete Beamte.

Nach Angaben des Polizeisprechers seien zudem Spezialkräfte "noch an einem Fahrzeug zugange", um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach von einem "schwerwiegenden Vorfall". Sie wolle aber nicht spekulieren, es gelte abzuwarten. Es sei sehr bitter, dass sich der Vorfall ausgerechnet vor dem NS-Dokumentationszentrum und dem israelischen Generalkonsulat ereignet habe.

Was wir nicht wissen

Es gibt derzeit noch keine Details zum toten Verdächtigen, etwa zu seiner Identität oder seinem Motiv. Auch ob es ein Zusammenhang zwischen dem Schusswechsel und der Veranstaltung zum Gedenken an das Olympia-Attentat besteht, ist noch unklar.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.