"Wir haben sehr lange darauf gewartet, bis das Ministerium Kriterien für unsere Entlassung verfasst hat." Dabei seien er und seine Kollegen des Automobilzulieferers Webasto zu diesem Zeitpunkt längst symptomfrei und "gesund" gewesen.
"Dieses Warten hat einen sehr hohen psychischen Druck verursacht – wir waren gefangen", sagte der Mann, der anonym bleiben will. Gleichzeitig lobte er die professionelle medizinische Behandlung in der München Klinik Schwabing.
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Auch wenn Bundesgesundheitsminister Jens Spahn inzwischen mit einer Corona-Epidemie rechnet, warnt der ehemalige Patient vor Panik und rät zu Gelassenheit: "Es ist natürlich ein neuer Virus, es ist aber nicht so schlimm wie die Grippe."
Coronavirus: Virus-DNA im Körper
Der 33-Jährige hatte sich nach eigenen Angaben bei einer Kollegin aus China infiziert und die Symptome zunächst nicht ernst genommen. Als er von der Infektion der Kollegin erfahren hatte, ließ er sich testen.
Die 18 Tage im Krankenhaus beschreibt er in dem BR-Interview als eintönig: "Der Tag hat mit Fiebermessen angefangen – ich hatte nie Fieber. Es wurden Abstriche gemacht, ich habe geschlafen und Serien angeschaut und ich konnte mit meinem Laptop von dort aus arbeiten." Am meisten habe er seine Familie, vor allem Frau und Tochter, vermisst – und seine Freiheit.
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Inzwischen lebt der 33-Jährige wieder zu Hause. Auflagen des Gesundheitsamtes verhindern aber weiterhin, dass er in der Firmenzentrale von Webasto arbeiten kann. Das sei erst möglich, wenn auch der letzte Rest an Virus-DNA aus seinem Körper verschwunden ist – auch wenn diese DNA bereits "tot" sei.
Auf die Frage von BR-Moderator Marcus Fahn, was er nach seiner Entlassung aus dem Krankenhausals erstes gemacht habe, sagte er: "Ich hab mir Pizza bestellt."