Söder beerbt Seehofer: CSU hat neuen Parteivorsitzenden

dpa

19.1.2019, 15:58 Uhr

Nach zwei historischen Wahlpleiten soll Markus Söder die CSU in Doppelverantwortung als Parteichef und bayerischer Ministerpräsident zu neuer Stärke führen. Auf einem Sonderparteitag am Samstag in München wählten die Delegierten den 52-Jährigen wie erwartet zum Nachfolger Horst Seehofers, der nun auch den CSU-Vorsitz auf Druck seiner Partei abgeben musste. Mit einem Ergebnis von 87,4 Prozent blieb Söder aber hinter den Erwartungen vieler Parteifreunde zurück; er erhielt 674 von 771 abgegebenen gültigen Stimmen. Seehofer wurde anschließend fast einstimmig zum neuen CSU-Ehrenvorsitzenden gewählt. Sein Amt als Bundesinnenminister will Seehofer behalten.


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Söder rief die CSU vier Monate vor der Europawahl am 26. Mai zu neuer Geschlossenheit auf - und sandte gemeinsam mit der neuen CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer auch ein Signal neuer Einigkeit der beiden Schwesterparteien, nach Jahren teils heftiger Streitigkeiten. "Es ist Zeit für eine gemeinsame neue Stärke von CDU und CSU in Deutschland", sagte Söder und mahnte: "Wir müssen ein neues Kapitel der Zusammenarbeit aufschlagen." Kramp-Karrenbauer, die seit Dezember neue CDU-Chefin ist, sagte: "Wir sind, wir waren und wir bleiben eine politische Familie." CDU und CSU trügen Verantwortung nicht nur für sich selbst und die Union, sondern auch für Deutschland und Europa.