Söder: Weitere Verschärfung von Anti-Corona-Kurs möglich
2.12.2020, 21:24 Uhr
Söder äußerte sich so in einer Pressekonferenz nach einer Videoschalte der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. "Die Frage ist, ob wir das Land die ganze Zeit in dieser Art von Halbschlaf halten können - oder ob wir nicht irgendwann noch mal überlegen müssen, an einigen Stellen sehr deutlich und konsequent tiefer heranzugehen", sagte er.
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"Die Zeit ist nicht da, wo die Maßnahmen jetzt bewertet werden müssen", sagte Söder. "Aber mein Gefühl ist, und viele Bürgerinnen und Bürger fragen mich auch, dass wir uns da nicht scheuen dürfen, am Ende auch sehr konsequent zu sein - und vielleicht einmal kürzer konsequenter als länger halbkonsequent." Vor dieser Frage werde man im Zweifelsfall noch stehen, sagte Söder.
Das praktische Wintersport-Aus für viele Österreich-Touristen während der Weihnachtsferien bewertet Bayerns Ministerpräsident als "richtig und verständlich". Bei Twitter schrieb der CSU-Chef am Mittwoch: "Auch wenn es schwer fällt: Sicherheit geht vor. Die Ferien dürfen nicht zu einem Risiko werden."
Kein Skiurlaub in #Österreich: Die Entscheidung ist richtig und verständlich. Auch wenn es schwer fällt: Sicherheit geht vor. Die Ferien dürfen nicht zu einem Risiko werden. https://t.co/PSpCn2hikL
— Markus Söder (@Markus_Soeder) December 2, 2020
Österreich hatte zuvor für alle Einreisenden aus Corona-Risikogebieten vom 7. Dezember bis zum 10. Januar eine zehntägige Quarantänepflicht verhängt - davon betroffen sind damit auch Touristen aus Bayern. Ziel sei es, den Tourismus weitgehend einzudämmen, teilte die Regierung am Mittwoch in Wien mit.
Nach Bund-Länder-Beratungen sagte Söder am Mittwochabend in Berlin, er verstehe, wie schwer die Entscheidung für Österreich sei - das sei für das Land schon eine Herausforderung. Aber er sei "sehr dankbar" für die Entscheidung der österreichischen Regierung, und dass es jetzt eine einheitliche, ja fast schon europäische Entwicklung gebe. "Das ist sehr, sehr wichtig." Denn aus dem Skifahren und dem "Drumherum" könnten sonst erhebliche Risiken entstehen. "Insbesondere für einige Bundesländer ist es die absolut richtige Entscheidung." Damit seien auch Tagesausflüge und ähnliches mehr nun ausgeschlossen.
Derweil ist nun auch sehr wahrscheinlich, dass auch Skilifte in den bayerischen Wintersportgebieten in den Weihnachtsferien geschlossen bleiben müssen. Rechtlich fest steht bislang nur, dass im Rahmen des verlängerten Teil-Lockdowns die Anlagen bis einschließlich zum 20. Dezember geschlossen bleiben. Am Mittwochabend verständigten sich Bund und Länder aber bereits auf eine Verlängerung bis 10. Januar. Davon dürften dann automatisch auch alle Skilifte betroffen sein.
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