Nach Empörung über Geste
„Some people will Goebbels anything down!“ - Musk macht sich mit Nazi-Wortspiel lustig über Kritik
23.1.2025, 22:06 UhrDie Inauguration Donald Trumps lief anders ab, als alle Rituale aller seiner Vorgänger. Das war zu erwarten. Während beim 45. und 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika beim Ablegen seines Amtseids die linke Hand schlaff herunterhing, machte ein ganz bestimmter Superreicher aus Trumps Entourage Schlagzeilen, weil sein rechter Arm mit einschlägiger Geste nach oben schnellte. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten... Aber Elon Musk wäre nicht Elon Musk, wenn er nach seinem vermeintlichen Hitlergruß nicht noch einen draufsetzen würde. Der Tech-Milliardär hat sich nun über die Kritik lustig gemacht - in gewohnter Musk-Manier.
Auf seiner Plattform X postete er ein provokantes Wortspiel: eine Reihe von Sätzen, in die er anstelle bestimmter Wörter Namen einflussreicher Nationalsozialisten setzte, die an der Seite von Adolf Hitler die Verfolgung und millionenfache Ermordung von Juden organisierten und umsetzten: Rudolf Heß, Joseph Goebbels, Heinrich Himmler und Hermann Göring. Ein Beispiel für einen Satz, in dem er vermutlich "yes" (ja) durch den Namen Heß ersetzte: "Sag nicht Hess zu Nazi-Vorwürfen." Ans Ende setzte er ein Emoji, der Tränen lacht. Es ist nicht die erste hämische Reaktion auf die Empörung nach seiner Geste.
Der Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League, Jonathan Greenblatt, schrieb auf X zu Musks Post: "Wir haben es Hunderte Male gesagt und wir werden es wieder sagen: Der Holocaust war ein einzigartig böses Ereignis, und es ist unangemessen und beleidigend, ihn zu verharmlosen. Elon Musk, der Holocaust ist kein Witz."
We've said it hundreds of times before and we will say it again: the Holocaust was a singularly evil event, and it is inappropriate and offensive to make light of it. @elonmusk, the Holocaust is not a joke. https://t.co/oeXLod2C1W
— Jonathan Greenblatt (@JGreenblattADL) January 23, 2025
Die Anti-Defamation League hatte nach der Aufregung um Musks Auftritt nach der Amtseinführung von Trump Besonnenheit in diesen unruhigen Zeiten angemahnt und zu der Geste des Unternehmers geschrieben: "Es scheint, dass Elon Musk in einem Moment der Begeisterung eine ungeschickte Geste gemacht hat, keinen Nazi-Gruß." Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte gesagt, Musk werde zu Unrecht verleumdet und sei ein Freund Israels. Der Unternehmer ist ein enger Berater des neuen US-Präsidenten Donald Trump.