Koalitionsgespräche

SPD und FDP sprechen von "konstruktiver" erster Sondierung

3.10.2021, 19:53 Uhr
Umringt von Journalisten geben Lars Klingbeil (SPD, hinten), Generalsekretär, und Volker Wissing (FDP), Generalsekretär, der Presse ein Statement nach Sondierungsgesprächen zwischen SPD und FDP.

© Fabian Sommer, dpa Umringt von Journalisten geben Lars Klingbeil (SPD, hinten), Generalsekretär, und Volker Wissing (FDP), Generalsekretär, der Presse ein Statement nach Sondierungsgesprächen zwischen SPD und FDP.

Zwei Stunden wollten SPD und FDP reden. Es ist dann sogar rund 20 Minuten länger geworden.

SPD und FDP haben ihre ersten Sondierungen über eine mögliche Regierungsbildung nach der Bundestagswahl als konstruktiv bezeichnet. Man sei sich bewusst, dass es nach 16 Jahren der Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU) großen Veränderungsbedarf gebe, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil nach gut zweistündigen Beratungen am Sonntag in Berlin. Klingbeil spricht von den "großen Herausforderungen" wie die Modernisierung des Staats und die Rolle Deutschlands in der Welt, vor die eine neue Regierung stehe. Sehr zügig wolle man zu dritt zusammenkommen - also auch mit den Grünen. "Wir sind da klar - wir wollen Olaf Scholz als Kanzler."

FDP-Generalsekretär Volker Wissing sagte, in einem konstruktiven Miteinander seien ernste Themen besprochen worden. Klar sei, dass inhaltliche Positionen "in wesentlichen Punkten" auseinander lägen. Er bekräftigte den Anspruch seiner Partei, eine "Reformregierung" zu bilden. Eine abschließende Bewertung zum weiteren Vorgehen wolle die FDP vornehmen, wenn alle bilateralen Gespräche geführt seien.

Ein gutes Zeichen, dass Gelb und Rot etwas länger redeten als gedacht? Wissing macht gleich deutlich: "Natürlich war auch klar, dass unsere inhaltlichen Positionierungen in wesentlichen Punkten auseinander liegen." Konstruktiv sei es gewesen - aber: "Klar ist, dass es Klippen gibt."

Die SPD-Delegation wollte im Anschluss auch erstmals direkt mit den Grünen zusammenkommen. Für den Abend war außerdem eine erste Sondierung zwischen CDU, CSU und FDP angesetzt, um die Chancen für ein mögliches schwarz-grün-gelbes Bündnis auszuloten.