Streit um Zuschauerzahl: Trump-Sprecher droht Medien

22.1.2017, 15:12 Uhr
Das Foto vom Publikumsandrang bei seiner Amtseinführung sei absichtlich in einem bestimmten Ausschnitt aufgenommen worden, um die "enorme" für ihn gezeigte Begeisterung zu "minimieren", ließ Trump über seinen Sprecher mitteilen.

© dpa Das Foto vom Publikumsandrang bei seiner Amtseinführung sei absichtlich in einem bestimmten Ausschnitt aufgenommen worden, um die "enorme" für ihn gezeigte Begeisterung zu "minimieren", ließ Trump über seinen Sprecher mitteilen.

Im Mittelpunkt des Disputs stehen Vorwürfe Trumps, nach denen die Medien die Zahl seiner Zuschauer bei den Feierlichkeiten zur Amtseinführung am Freitag absichtlich als zu niedrig dargestellt hätten.

Trump äußerte diese Anschuldigung zunächst bei einem Besuch im CIA-Hauptquartier und löste damit bereits Stirnrunzeln aus. Danach schickte er seinen Sprecher Sean Spicer in den Pressekonferenz-Raum des Weißen Hauses - wo dieser sogar so weit ging, den Medien mit Konsequenzen zu drohen, wenn sich nichts ändere.

"Es wird in den Medien viel über die Verantwortung der Medien geredet, den Präsidenten zur Rechenschaft zu ziehen", sagte Spicer. "Und ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass dies eine Zweibahnstraße ist.

Wir werden die Medien ebenfalls zur Rechenschaft ziehen. Das amerikanische Volk hat Besseres verdient." Hintergrund des Disputs sind anscheinend zum Teil in einem Tweet verbreitete Fotos, die den Publikumsandrang bei der Vereidigung Trumps und der seines Vorgängers Barack Obama vor acht Jahren zeigen - mit einer Fläche, die im Fall Obama dicht bevölkert, bei Trump dagegen fast menschenleer ist.

Versuche seien "schändlich" und "falsch"

Das Foto sei absichtlich in einem bestimmten Ausschnitt aufgenommen worden, um die "enorme" für Trump am Freitag gezeigte Begeisterung zu "minimieren", sagte Spice. Derartige Versuche seien "schändlich" und "falsch".

Auf Twitter lösten die Einlassungen Spicers vielfach empörte Reaktionen aus. Er mache sich lächerlich und sei kein Pressesprecher, sondern ein Propagandaminister, monierten Nutzer.

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