Krieg in Nahost

UN: 400.000 Palästinenser vertrieben - 70 Prozent des Gazastreifens unter Befehl Israels

16.04.2025, 07:53 Uhr
Vertriebene Palästinenser fliehen aus dem Osten in den Westen von Gaza-Stadt, nachdem das israelische Militär die Evakuierung des Gebiets angeordnet hat.

© Jehad Alshrafi/AP/dpa Vertriebene Palästinenser fliehen aus dem Osten in den Westen von Gaza-Stadt, nachdem das israelische Militär die Evakuierung des Gebiets angeordnet hat.

+++ Anderthalb Jahre nach Beginn des Kriegs im Gazastreifen stehen rund zwei Drittel des abgeriegelten Küstengebiets nach UN-Angaben unter Israels Evakuierungsbefehl oder werden von der Armee als Sperrzone betrachtet. Das gelte für fast 70 Prozent des Gazastreifens, schrieb UN-Generalsekretär António Guterres auf der Plattform X. „Ich bin sehr besorgt, da die (humanitäre) Hilfe weiterhin blockiert wird, mit verheerenden Folgen.“

+++ Nach UN-Angaben wurden allein zwischen dem 18. März und dem 8. April fast 400.000 Palästinenser innerhalb des Küstenstreifens vertrieben. Insgesamt leben in dem dicht besiedelten Gebiet am Mittelmeer mehr als zwei Millionen Menschen. Kürzlich beklagte das UN-Menschenrechtsbüro, die immer häufigeren Evakuierungsbefehle hätten dazu geführt, dass die Palästinenser gewaltsam in immer kleiner werdende Gebiete gedrängt werden, in denen sie kaum oder gar keinen Zugang zu Wasser, Nahrung und Unterkünften hätten.

+++ Die Hamas werde immer mehr Schläge einstecken müssen, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Angaben seines Büros während eines Besuchs bei israelischen Soldaten im Norden Gazas. Er wurde demnach von Katz und Generalstabschef Ejal Zamir begleitet. Je länger die Hamas sich weigere, die Geiseln freizulassen, desto heftiger würden die Schläge, habe Katz gedroht.