Neue US-Regierung

Trump streicht Fördergelder für Deutsch-Amerikanisches Institut Nürnberg - Kulturprogramm am Ende?

Erik Thieme

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08.03.2025, 16:20 Uhr
Die Auswirkungen von Donald Trumps Politik sind selbst in Franken zu spüren.

© IMAGO / Ardan Fuessmann / ZUMA Press Wire Die Auswirkungen von Donald Trumps Politik sind selbst in Franken zu spüren.

Das Amerikahaus ist ein sehr unscheinbares Gebäude in der Nürnberger Innenstadt. Zwischen einem Einrichtungshaus und einer Kreuzung steht in der Gleißbühlstraße das Deutsch-Amerikanische Institut (DAI). Das Institut wurde 1946, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, von der amerikanischen Militärregierung gegründet. Was zunächst nur für Amerikaner geplant war, wurde nur ein Jahr später offiziell in Amerikahaus umbenannt und im Laufe der Jahre zur Begegnungsstätte für Amerikaner und Deutsche.

Heute gibt es in der Gleißbühlstraße 9 nicht nur die größte, öffentlich zugängliche, englischsprachige Bibliothek in Nordbayern. Das DAI bietet außerdem Platz für Veranstaltungen zu aktuellen Ereignissen in den USA und Konzerte, Lesungen sowie Film- und Theatervorstellungen. Doch seit Donald Trump wieder Präsident der USA ist, erhält das Institut kein Geld mehr von der amerikanischen Regierung.

Keine Kulturangebote mehr

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, bekam Andreas Falke, Leiter des DAI, kurz nach Trumps Amtseinführung eine E-Mail von der amerikanischen Botschaft. In dieser sei ihm mitgeteilt worden, dass die Förderung des Kulturprogramms vorerst gestoppt werde. Bis wann die Gelder ausgesetzt werden und ob sie überhaupt irgendwann wieder gezahlt werden, ist unklar.

Damit brechen dem Amerikahaus rund ein Drittel seiner Einkünfte weg. Weil der laufende Betrieb von der Stadt Nürnberg und dem Freistaat Bayern finanziert wird, bleibt die Bibliothek ebenso bestehen wie das Angebot für Sprachkurse, Lehrfortbildungen oder Vorträge in Schulen. Wie der BR weiter erklärt, soll das Kulturprogramm hingegen keine Fördergelder aus den USA mehr beziehen, vor allem wenn es um Themen wie Diversität, Gleichberechtigung oder Inklusion geht.

Das Nürnberger Amerikahaus ist damit aber nicht alleine. Wie der NDR berichtet, erwartet das DAI in Rostock ein ähnliches Schicksal. Auch dort wurde die Unterstützung aus den USA gekündigt, ebenfalls in einer äußerst knappen E-Mail. Bundesweit gibt es insgesamt zwölf Deutsch-Amerikanische Institute, unter anderem in Heidelberg und Saarbrücken.

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