International
Trump: Venezuela nimmt Migranten aus den USA zurück
01.02.2025, 18:55 UhrDie USA haben nach Angaben von Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur Migrationspolitik mit Venezuela geschlossen. Die venezolanische Regierung habe sich bereiterklärt, alle Staatsbürger wieder aufzunehmen, die illegal in die USA eingereist und dort festgenommen worden seien, schrieb Trump auf den Plattformen Truth Social und X. Dazu gehörten auch Mitglieder krimineller Banden, betonte er. "Venezuela hat sich außerdem bereit erklärt, den Rücktransport zu übernehmen", schrieb er weiter.
Auch die freigelassenen Amerikaner, die in Venezuela inhaftiert gewesen waren, seien inzwischen zurück in den USA, betonte Trump. Die venezolanische Regierung äußerte sich zunächst nicht zu einer Migrations-Vereinbarung, sondern lediglich zu den Freilassungen.
It is so good to have the Venezuela Hostages back home and, very important to note, that Venezuela has agreed to receive, back into their Country, all Venezuela illegal aliens who were encamped in the U.S., including gang members of Tren de Aragua. Venezuela has further agreed to…
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) February 1, 2025
Drohung der USA
Trump hatte seinen Gesandten für Sondermissionen, Richard Grenell, nach Venezuela geschickt, um Präsident Nicolás Maduro zur Rücknahme von illegal in die USA eingereisten Migranten zu drängen und die Freilassung inhaftierter Amerikaner zu erreichen. Wie des Öfteren verknüpfte die Trump-Regierung die Forderungen mit der Drohung, andernfalls werde es Konsequenzen geben.
Nach den Gesprächen verließ Grenell das Land mit sechs freigelassenen Amerikanern. Er verbreitete auf X mehrere Fotos mit den sechs Männern und kritisierte, sie hätten "null Unterstützung" von der Vorgängerregierung des Demokraten Joe Biden bekommen. Der Grund für die Inhaftierung der Amerikaner in Venezuela war zunächst nicht bekannt.
It is not lost on me that most of the DC media failed to tell the truth about their partnership with the Biden Regime.
— Richard Grenell (@RichardGrenell) February 1, 2025
Why else would they not criticize the failure of the Biden Administration to even visit Americans in prison in Venezuela?
The diplomatic standard is a… pic.twitter.com/k3Mr5MFET2
Ein umstrittener Staatschef
Maduro sagte zu den Gesprächen mit den USA: "Es gibt Themen, über die wir erste Einigungen erzielt haben." Details nannte er nicht. Er kündigte einen "Neuanfang" in den Beziehungen zu den USA an, "bei dem alles was berichtigt werden muss, berichtigt wird, und das, was getan werden muss, getan wird".
Der Besuch kam weniger als einen Monat, nachdem Maduro für eine dritte Amtszeit vereidigt wurde - nach einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl, landesweiten Protesten und internationaler Kritik. Die USA erkennen Maduros Anspruch auf den Wahlsieg nicht an und hatten zusammen mit Kanada, Großbritannien und der EU Sanktionen gegen hochrangige Beamte des südamerikanischen Landes verhängt.
Der venezolanische Generalstaatsanwalt Tarek William Saab argumentierte in einem Fernsehinterview nun, Grenells Besuch bedeute formell, dass die US-Regierung Maduro als Präsident von Venezuela anerkenne. Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo wiederum mahnte bei dem Sender Fox News, er hoffe, es habe keine Zugeständnisse an die Regierung Venezuelas in diese Richtung gegeben. Die US-Regierung dürfe nicht vergessen, wer Maduro sei.