Türkei: 107 Gülen-Anhänger aus dem Ausland zurückgebracht

dpa

27.3.2019, 13:53 Uhr

Die Türkei hat nach dem Putschversuch von 2016 insgesamt 107 "geflohene Terrorverdächtige" aus dem Ausland "zurückbringen" lassen. Insgesamt habe die Regierung 504 Auslieferungsersuchen an 91 Länder gestellt, sagte Innenminister Süleyman Soylu der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch. "Terrorverdächtig" sind aus Sicht der Regierung Menschen, denen sie Verbindungen zu der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vorwirft. Den macht die Regierung für den Putschversuch verantwortlich.


Gülen-Auslieferung: Türkei fordert von USA "konkrete Schritte"


Menschenrechtsaktivisten kritisieren die oft unklaren Umstände der Rückkehr der angeblichen Staatsfeinde. Einige ähnelten demnach eher Entführungen. Im Sommer 2018 hatten Medien zum Beispiel weltweit über die versuchte Verschleppung eines türkischen Schuldirektors in der Mongolei berichtet. Die Türkei wies den Vorwurf zurück.


Angriff auf Gülen-Anhänger in Nürnberger Fußgängerzone


Ähnliche Fälle sowie Abschiebungen angeblicher Gülen-Anhänger durch die Gastländer zurück in die Türkei wurden unter anderem bekannt aus dem Kosovo, der Ukraine, Gabun, Pakistan, Malaysia oder Aserbaidschan.

Keine Kommentare