Krieg in Nahost
USA bemüht um Waffenruhe - Iran gibt Hisbollah freie Hand bei Gesprächen und sagt Unterstützung zu
16.11.2024, 08:53 Uhr+++ Während die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe im Libanon fortsetzen, hat der Iran der Regierung in Beirut und der Hisbollah-Miliz volle Unterstützung bei all ihren Entscheidungen zugesagt. Damit könnte der wichtigste Unterstützer der Hisbollah signalisieren, dass er einen Waffenstillstand zwischen der libanesischen Schiiten-Organisation und den israelischen Streitkräften akzeptieren würde. Der Iran stimme jeder Entscheidung des "libanesischen Widerstands" (gemeint ist die Hisbollah) und der libanesischen Regierung zu und unterstütze diese, sagte der hochrangige iranische Berater Ali Laridschani laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA nach einem Treffen mit dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri.
+++ Derzeit bemühen sich die USA um eine Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel. Auf die Frage, ob er mit seinem Besuch die US-Initiative untergraben wolle, entgegnete Laridschani dem Bericht zufolge: Er wolle nichts untergraben, sondern das Problem lösen. Laut der "New York Times" soll sich zudem Tech-Milliardär Elon Musk, ein enger Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, in New York mit dem iranischen UN-Botschafter Amir Saeid Iravani getroffen haben. Es sei diskutiert worden, "wie die Spannungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten abgebaut werden könnten", hieß es unter Berufung auf iranische Beamte.
+++ Für Zündstoff sorgen auch weiterhin die Attacken auf Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission im Libanon (Unifil). Eine Artilleriegranate schlug auf einem Unifil-Stützpunkt ein, ohne jedoch zu explodieren. Wer die Granate abgeschossen hatte, blieb zunächst unklar. Letztlich sei das 155-Millimeter-Geschoss von italienischen Sprengstoffexperten kontrolliert gesprengt worden, hieß es in einer Mitteilung der Friedensmission. Verletzt wurde demnach niemand: Die Blauhelme seien wegen der andauernden Gefechte zwischen der Hisbollah-Miliz und den israelischen Streitkräften in Schutzräumen gewesen.