Vizekanzler Scholz: Osterurlaub noch nicht abgeschrieben
15.2.2021, 14:55 Uhr"Ich glaube, es ist wichtig, dass wir alle ein wenig abwarten, wie sich die Dinge entwickeln, und deshalb macht es keinen Sinn, zum jetzigen Zeitpunkt in die eine oder andere Richtung eine feste Aussage zu treffen." Das Osterwochenende beginnt in diesem Jahr am 2. April (Karfreitag). Das ist Freitag in sechs Wochen.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte in der Bild am Sonntag gesagt: "Ich bin dafür, Wahrheiten auszusprechen: Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider nicht geben." Zu große Mobilität bereits im April sei Gift. "Wir würden alles zerstören, was wir seit Mitte Dezember erreicht haben."
Hoteliers: "Schlag ins Gesicht der Branche"
Die Diskussion um Urlaubsreisen an Ostern in Deutschland verärgert Hoteliers und Gastronomen. "Die pauschale Absage des Osterurlaubs ist völlig inakzeptabel und ein erneuter Schlag ins Gesicht der Branche", kritisierte Guido Zöllick, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) am Montag. Vorstöße wie die des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer sorgten für massive Empörung.
Der Hotel- und Gaststättenverband forderte konkrete Öffnungsperspektiven für die Branche. Spätestens bei der nächsten Bund-Länder-Runde zum weiteren Vorgehen in der Pandemie am 3. März müsse es einen Fahrplan geben, wann, wie und unter welchen Voraussetzungen, die Betriebe wieder Gäste empfangen dürften. Einer aktuellen Dehoga-Umfrage zufolge fordern 83,6 Prozent der Betriebe eine Öffnung vor Ostern.
Existenzielle Sorgen
Die Branche sei Ende Februar schon wieder vier Monate im Lockdown, sagte Zöllick. Die Verzweiflung und die existenziellen Sorgen "sind immens groß". Der Umfrage zufolge brach der Umsatz im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 78 Prozent ein. Bislang haben demnach 63,5 Prozent der Betriebe die kompletten Novemberhilfen erhalten. Bei den Dezemberhilfen seien nur 23,3 Prozent. "Die Antragstellung und die schnelle Auszahlung der noch ausstehenden versprochenen Wirtschaftshilfen müssen jetzt absolute Priorität haben", forderte Zöllick.
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