Von der Leyens Team: Das sind die 26 EU-Kommissare
28 Bilder 8.1.2022, 15:50 UhrKommissionspräsidentin: Ursula von der Leyen
Deutschland: Die Christdemokratin Ursula von der Leyen war die Überraschungskandidatin der EU-Staats- und Regierungschefs und wurde Mitte Juli 2019 vom EU-Parlament mit knapper Mehrheit gewählt. In Deutschland war die in Brüssel geborene und mehrsprachige Mutter von sieben Kindern unter anderem Familien-, Sozial- und Verteidigungsministerin. © dpa/Francisco Seco
Vizepräsidentin: Margrethe Vestager (Dänemark)
Dänemark: Die Liberale Margrethe Vestager wollte selbst Kommissionspräsidentin werden - und bekam schließlich als «exekutive Vizepräsidentin» eine besondere Stellung. Sie ist zuständig für Digitales und sich zusätzlich weiter um das Thema Wettbewerb kümmern. Als Wettbewerbskommissarin in der bisherigen Kommission hatte sich die resolute Dänin unter anderem Google, Facebook und Amazon vorgeknöpft. In Dänemark war die studierte Ökonomin vorher Bildungs-, Wirtschafts- und Innenministerin. © dpa/Piotr Nowak
Vizepräsident: Frans Timmermans (Niederlande)
Niederlande: Der Sozialdemokrat Frans Timmermans wollte ebenfalls selbst Kommissionschef werden. Unter von der Leyen ist er nun Vizepräsident und zuständig für Klima und Umweltschutz. Der ehemalige niederländische Außenminister ist schon seit 2014 Erster Vizepräsident. Die besonders wichtige Rolle soll er behalten, auf Augenhöhe mit Vestager. Der Diplomat, der sieben Sprachen beherrscht, war bisher unter anderem für Rechtsstaatlichkeit zuständig. © dpa/Virginia Mayo
Vizepräsident: Valdis Dombrovskis (Lettland)
Lettland: Christdemokrat Valdis Dombrovskis ist Vizepräsident und war bis August 2020 zuständig für Wirtschaft. Seitdem steht er dem Ressort Handel vor. Er war seit 2014 einer der Kommissionsvizepräsidenten, zuständig für den Euro. Vorher war er von 2009 bis 2013 lettischer Regierungschef. © dpa/Olivier Hoslet
Vizepräsident: Josep Borrell (Spanien)
Spanien: Der Sozialist Josep Borrell ist EU-Außenbeauftragter und ebenfalls Vizepräsident der EU-Kommission. Der Ökonom ist seit Juni 2018 spanischer Außenminister. Zuvor hatte er seit Ende der 1970er Jahre diverse Regierungsposten und war von 2004 bis 2007 Präsident des EU-Parlaments. © dpa/Bilal Hussein
Vizepräsident: Margaritis Schinas (Griechenland)
Griechenland: Der Jurist Margaritis Schinas soll als Vizepräsident der EU-Kommission «schützen, was Europa ausmacht» - zum Beispiel das Prinzip der Gleichheit und Diversität. Zudem koordiniert er die geplanten Projekte in der Migrationspolitik. Schinas ist seit 1990 Karrierebeamter bei der EU-Kommission - unterbrochen von 2007 bis 2009 durch ein Mandat als EU-Abgeordneter der konservativen Partei Nea Dimokratia. 2014 wurde er Chefsprecher von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. © dpa/Virginia Mayo
Vizepräsident: Maros Sefcovic (Slowakei)
Slowakei: Maros Sefcovic ist als Vizepräsident zuständig für interinstitutionelle Beziehungen. Er ist seit 2009 Mitglied der EU-Kommission und seit 2010 einer ihrer Vizepräsidenten. Zuletzt war er für die Energieunion zuständig. Der Jurist mit langjähriger diplomatischer Erfahrung ist formell parteilos, steht aber den Sozialdemokraten nahe. © dpa/Soeren Stache
Vizepräsidentin: Vera Jourova (Tschechien)
Tschechien: Vera Jourova ist als Vizepräsidentin der Kommission zuständig für Werte und Transparenz. Vorher war sie Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung. Sie setzte sich unter anderem für strengere Regeln für Technologieriesen wie Facebook sowie für Airbnb ein. Jourova ist Mitbegründerin der populistischen Partei ANO von Ministerpräsident Andrej Babis, die zur liberalen Fraktion im EU-Parlament gehört. © dpa/Olivier Hoslet
Vizepräsidentin: Dubravka Suica (Kroatien)
Kroatien: Dubravka Suica ist als Vizepräsidentin der EU-Kommission zuständig für Demokratie und Demografie. Sie ist Mitglied der konservativen Regierungspartei HDZ, war seit 2013 Europaabgeordnete - also seit dem EU-Beitritt ihres Landes. Zuvor war die Deutsch- und Englischlehrerin lange Bürgermeisterin von Dubrovnik. © dpa/Wolfgang Kumm
Landwirtschaft: Janusz Wojciechowski (Polen)
Polen: Janusz Wojciechowski ist Landwirtschaftskommissar. Er gehört zur rechtskonservativen Regierungspartei PiS. Er war ursprünglich Richter und leitete lange den polnischen Rechnungshof, bevor er 2004 EU-Abgeordneter wurde. Wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei Reisekostenabrechnungen während seiner Zeit im Europaparlament ermittelt die EU-Anti-Betrugsbehörde Olaf gegen ihn. © dpa/Julien Warnand
Justiz: Didier Reynders (Belgien)
Belgien: Der Liberale Didier Reynders ist Justizkommissar. Er ist seit 2011 belgischer Außenminister. Zuvor war er viele Jahre Finanzminister und Vize-Premier. Bereits 2014 war er als belgischer EU-Kommissar im Gespräch, doch erhielt die Christdemokratin Marianne Thyssen den Vorzug. Zuletzt sondierte Reynders im Auftrag des belgischen Königs für eine mögliche neue Regierung nach der Parlamentswahl vom Mai. © dpa/Dirk Waem
Innovation und Jugend: Marija Gabriel (Bulgarien)
Bulgarien: Marija Gabriel ist Kommissarin für Innovation und Jugend. Sie ist seit Juli 2017 als jüngstes Mitglied der EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker für das Ressort Digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständig. Zuvor war die Philologin von 2009 bis 2017 Europaabgeordnete. Gabriel gehört zur in Sofia regierenden bürgerlichen Partei GERB. © dpa/Geert Vanden Wijngaert
Handel bis 2020: Phil Hogan (Irland)
Irland: Der Christdemokrat Phil Hogan war bis zu seiner Rücktrittserklärung im August 2020 Kommissar für Handel. Vorher war er seit 2014 EU-Agrarkommissar. Anfang der 1980er Jahre hatte der Ökonom vorübergehend den Bauernhof seiner Familie geführt, bevor er Parlamentsabgeordneter und später unter anderem Umweltminister wurde. Das Ressort Handel übernimmt ab August 2020 Valdis Dombrovskis, der vorher für Wirtschaft zuständig war. © dpa/Olivier Hoslet
Wirtschaft und Kapitaldienstleistungen: Mairead McGuinness (Irland)
Die irische Politikerin Mairead McGuinness folgt im Oktober 2020 als EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion auf ihren Landsmann Phil Hogan, der vorher Handels-Kommissar war. Sie war seit 2013 Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, legte ihr Abgeordnetenmandat jedoch nieder, als sie im Oktober 2020 zur EU-Kommissarin berufen wurde. © European Parliament, 2020
Wirtschaft: Paolo Gentiloni (Italien)
Italien: Der Sozialdemokrat Paolo Gentiloni ist Wirtschaftskommissar. Er war in Italien mehrfach Minister und schließlich von Ende 2016 bis 2018 Regierungschef. Nach dem Start der Populistenkoalition in Rom blieb er bis zum erneuten Regierungswechsel Abgeordneter der Partei PD. Der Römer hat Politikwissenschaften studiert und spricht fließend Englisch. © dpa/Giuseppe Lami
Haushalt und Verwaltung: Johannes Hahn (Österreich)
Österreich: Johannes Hahn ist Kommissar für Haushalt und Verwaltung. Er ist schon seit über zehn Jahren EU-Kommissar, zuletzt zuständig für Nachbarschafts- und Erweiterungspolitik mit Blick auf den Westbalkan. Der Politiker der konservativen ÖVP war vor der Brüsseler Zeit Wissenschaftsminister. Früher war er unter anderem bei einem Glücksspielkonzern tätig. © dpa/Valdrin Xhemaj
Internationale Partnerschaft: Jutta Urpilainen (Finnland)
Finnland: Jutta Urpilainen ist Kommissarin für internationale Partnerschaften. Sie war früher Vorsitzende der finnischen Sozialdemokraten und Finanzministerin. Doch musste die studierte Pädagogin die Parteiführung 2014 an den heutigen Ministerpräsidenten Antti Rinne abgeben. © dpa/Olivier Hoslet
Arbeitsplätze: Nicolas Schmit (Luxemburg)
Luxemburg: Der Sozialdemokrat Nicolas Schmit ist Kommissar für Arbeitsplätze. Er war Luxemburgs Botschafter bei der EU und von 2009 bis 2018 Arbeitsminister. Im Mai 2019 wurde er ins Europaparlament gewählt. Schmit hätte schon 2014 EU-Kommissar werden sollen, musste aber wegen Junckers Ernennung zum Kommissionspräsidenten verzichten. © dpa/Nicolas Bouvy
Gleichstellung: Helena Dalli (Malta)
Malta: Die Sozialdemokratin Helena Dalli ist Kommissarin für Gleichstellung. Sie ist langjährige Abgeordnete im Parlament des Inselstaates. Von 2013 bis 2017 war die promovierte Soziologin Sozial- und Verbraucherschutzministerin, danach Ministerin für EU-Angelegenheiten und Gleichberechtigung. © dpa/Geert Vanden Wijngaert
Kohäsion und Reformen: Elisa Ferreira (Portugal)
Portugal: Elisa Ferreira ist Kommissarin für Kohäsion und Reformen. Sie war zuletzt Vize-Gouverneurin der portugiesischen Zentralbank. Die Sozialistin war in den 1990er Jahren unter anderem Umweltministerin, später war sie Abgeordnete im nationalen und im EU-Parlament. © dpa/CHRISTEN Michel
Inneres: Ylva Johansson (Schweden)
Schweden: Die Sozialdemokratin Ylva Johansson ist Kommissarin für Inneres. Sie war bisher Arbeitsmarktministerin, hatte vorher aber auch schon andere Ministerämter. Nach ihrem Lehramtsstudium in Lund arbeitete sie früher als Mathe-, Physik- und Chemielehrerin. © dpa/Soeren Stache
Krisenmanagement: Janez Lenarcic (Slowenien)
Slowenien: Der Karrierediplomat Janez Lenarcic ist Kommissar für Krisenmanagement. Er war nicht nur Botschafter seines Landes bei der EU, sondern auch Vertreter bei der OSZE und den Vereinten Nationen. Zwischendurch war er Berater des Außenministeriums und der Regierung. © dpa/Lukas Lehmann
Energie: Kadri Simson (Estland)
Estland: Kadri Simson ist Energiekommissarin. Die frühere Wirtschaftsministerin von der linksgerichteten Zentrumspartei ist Wunschkandidatin von Regierungschef Jüri Ratas. Der bisherige estnische Vertreter Andrus Ansip war Vizepräsident der Kommission, zuständig für den digitalen Binnenmarkt. © CC
Nachbarschaft und Erweiterung: Oliver Varhelyi (Ungarn)
Oliver Varhelyi ist Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung. Der ungarische Diplomat gehört zwar nicht der Fidesz-Partei von Viktor Orban an, gilt aber als loyaler Anhänger des ungarischen Regierungschefs. Einige Abgeordnete befürchteten bei ihm eine zu große Nähe zu Orban. Varhelyi war zum Zeitpunkt seiner Nominierung der ungarische EU-Botschafter. Orbans erste Wahl, Laszlo Trocsanyi, lehnten die EU-Abgeordneten ebenfalls wegen finanzieller Interessenskonflikte ab. © Lukasz Kobus/European Commission/dpa
Binnenmarkt: Thierry Breton (Frankreich)
Der frühere Unternehmer und Minister Thierry Breton ist Kommissar für den Binnenmarkt. Er war bis Ende Oktober Geschäftsführer des französischen IT-Dienstleisters Atos. Von 2002 bis 2005 leitete er den französischen Telekommunikationsriesen France Télécom. Von 2005 bis 2007 war er Wirtschafts- und Finanzminister. Die erste Nominierte, Sylvie Goulard, war wegen laufender Ermittlungen in einer Scheinbeschäftigungsaffäre abgelehnt worden. © Lukasz Kobus/European Commission/dpa
Verkehr: Adina Valean (Rumänien)
Adina Valean ist Verkehrskommissarin. Sie war seit 2007 Europaabgeordnete der liberal-konservativen PNL-Partei. Die studierte Mathematikerin war vorher Mitglied mehrerer Stiftungen und Verbände, die unter anderem liberale Wirtschaftspolitik fördern. Die erste rumänische Kandidatin, Rovana Plumb, war wegen finanzieller Interessenkonflikte vom Europaparlament gestoppt worden. © JOHN THYS / AFP
Umwelt und Ozeane: Virginijus Sinkevicius (Litauen)
Litauen: Virginijus Sinkevicius ist Kommissar für Umwelt und Ozeane. Er ist vom Bund der Bauern und Grünen und war der jüngste Minister in der Geschichte seines Heimatlandes. Seit 2017 ist er zuständig für Wirtschaft und Innovation. 2019 sollte der Ökonom und Jurist auch jüngstes Mitglied der EU-Kommission werden. Seine Partei steht den europäischen Grünen nahe, ist aber eher in der politischen Mitte angesiedelt. © CC
Gesundheit: Stella Kyriakidou (Zypern)
Die Konservative Stella Kyriakidou ist Gesundheitskommissarin. Sie ist langjährige Parlamentsabgeordnete, zwischen 2017 und 2018 war sie auch Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Die Kinderpsychologin gilt als Vertraute von Präsident Nikos Anastasiades, der ihr den Vorzug vor dem bisherigen zyprischen EU-Kommissar Christos Stylianides gab. © Johanna Geron, dpa