Vor Lockdown-Verschärfung: Viele Ausflügler in Teilen Bayerns

9.1.2021, 17:34 Uhr
Viele beliebte Ausflugsorte bereiten sich am Wochenende auf großen Besucherandrang vor.

© Swen Pförtner, dpa Viele beliebte Ausflugsorte bereiten sich am Wochenende auf großen Besucherandrang vor.

Kälte, Schnee und immer wieder Sonne - ideales Wetter für einen Wintertag in der Natur. Viele Ausflügler nutzten den Tag deshalb ausgiebig, auch mit Blick auf die verschärften Regeln für Menschen aus Corona-Hotspots, die sich ab Montag nur noch in einem Radius von 15 Kilometern um ihren Wohnort bewegen dürfen. Der große Ansturm, der zuvor befürchtet worden war, blieb zwar vielerorts aus. Dennoch herrschte an so manchen klassischen Ausflugszielen reger Betrieb, trotz der Appelle, große Menschenansammlungen zu meiden. "Das liegt natürlich auch am schönen Winterwetter, da zieht es die Leute raus", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben West am Samstag in Kempten.

Spaziergänger, Rodler, Eisläufer und Skitourengeher sorgten mitunter für volle Parkplätze und zugeparkte Straßen. Am Spitzingsee im Landkreis Miesbach vergnügten sich viele Menschen auf dem zugefrorenen Eis, andere nutzten die Spazierwege rund um den See. Auch der Schwansee bei Füssen (Landkreis Ostallgäu) zog jede Menge Besucher an: "Der Schwansee ist und bleibt Problemkind", sagte ein Füssener Polizeisprecher. In den vergangenen Tagen seien dort bis zu 600 Personen auf dem Eis gewesen. Um an die Anti-Corona-Maßnahmen zu erinnern und Verstöße zu ahnden, habe man deshalb Polizisten in Schlittschuhen auf das Eis geschickt.


Bevor die Corona-Regeln schärfer werden: Ausflugsregionen erwarten Besucheransturm


Im Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald verzeichnete die Polizei am Samstagvormittag noch kein verstärktes Besucheraufkommen. Das änderte sich im Fichtelgebirge am Nachmittag. Die gesperrten Pisten und Rodelhänge in der verschneiten Region seien sehr gut besucht gewesen, wie ein Sprecher der Polizei Bayreuth-Land gegenüber dem BR mitteilte.

Nach Angaben der Polizei Kronach gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sei es in der Region um den Frankenwald ruhig geblieben. In der Vergangenheit hätten Menschen Verstöße gegen die Corona-Regeln an die Polizei gemeldet, das sei aber nicht der Fall gewesen.

Auch der Landkreis Berchtesgadener Land zog ein positives Fazit: Der Ansturm von Tagesausflüglern sei ausgeblieben, meldete das Landratsamt am Samstag in Bad Reichenhall. Die Bevölkerung sei dem Aufruf gefolgt, keine Tagesausflüge in die Region zu unternehmen, in der die Coronazahlen momentan besonders hoch sind. In den vergangenen 7 Tagen gab es laut Landratsamt mehr als 348 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner.

Auf der sonst oft staugeplagten Autobahn A8 Richtung Salzburg blieb es der oberbayerischen Polizei zufolge aber trotz des guten Wetters ruhig. Auch im Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald verzeichnete die örtliche Polizei kein verstärktes Besucheraufkommen.

Beliebte Ausflugsorte hatten sich erneut auf großen Andrang am Wochenende vorbereitet. Wegen der von Montag an geltende Beschränkung des Bewegungsradius für Bewohner von Corona-Hotspots wurden hohe Zahlen von Ausflüglern erwartet. In Landkreisen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche sollen sich Menschen ohne triftigen Grund nicht mehr als 15 Kilometer vom Wohnort entfernen.

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