Vor Treffen mit Bund: Bonner OB zweifelt an Gratis-Nahverkehr

26.2.2018, 09:41 Uhr
Die Bundesregierung berät am Montag in Bonn mit Bürgermeistern den kostenlosen Nahverkehr.

© Marcel Kusch Die Bundesregierung berät am Montag in Bonn mit Bürgermeistern den kostenlosen Nahverkehr.

Ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr ist nach Einschätzung der möglichen Modellstadt Bonn nicht von heute auf morgen machbar. "Also, vollumfänglich zu 100 Prozent öffentlicher Personennahverkehr, glaube ich nicht, dass wir da so schnell den Schalter umlegen können", sagte der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) am Montag dem Radiosender WDR5. Gezielte Projekte wie eine kostenlose Fahrkarte für Autofahrer, die ihren Wagen stehenlassen, ließen sich eventuell realisieren, weil es nicht die Masse der Menschen sei. Das hätte dann aber nicht den gewollten Effekt, die Luftreinhaltung nachhaltig zu verbessern.


Reiner PR-Gag: Ein Kommentar von NN-Redakteurin Sarah Benecke. 


Als Hürden für einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr nannte er erneut die Finanzierung. Man brauche außerdem zusätzliche Straßenbahnen und Busse. Darüber hinaus müsste die Bahn eingebunden werden, um den Zugtakt zu erhöhen.

Vor einem Treffen im Bundesumweltministerium zeigte sich das Bonner Stadtoberhaupt offen für Vorschläge, wie mehr Verkehrsteilnehmer für den öffentlichen Nachverkehr gewonnen werden können: "Wir sind erstmal gespannt darauf, welche Ideen der Bund hat...".

Im Kampf gegen schmutzige Stadtluft berät die Bundesregierung am Montagmittag in Bonn mit den Bürgermeistern von insgesamt fünf Kommunen, die "Modellstädte zur Luftreinhaltung" werden sollen. Die Bürgermeister fordern vor allem Aufklärung darüber, wer für einen kostenlosen Nahverkehr aufkommen soll.

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