Keine Einbahnstraße
Wer sich nicht impfen lässt, muss mit den Konsequenzen leben
15.9.2021, 16:43 UhrSeit mehr als eineinhalb Jahren quälen wir uns nun durch die Corona-Pandemie. Wir mussten uns und unsere Kinder isolieren, mussten erleben, wie das Virus Tausende getötet und viele Tausend schwer krank gemacht hat. Wir haben zugesehen, wie Geschäftsleuten im Lockdown die Luft ausgegangen ist, wie Kulturschaffende in den Ruin gerutscht sind. Das Virus hat Hunderttausende Existenzen vernichtet.
All das war unvermeidbar, als es noch keinen Impfstoff gegeben hat. Inzwischen ist er da, vielhundertmillionenfach verabreicht, ausgetestet und analysiert. Seine Sicherheit ist bestätigt, seine Wirksamkeit ebenso. Trotzdem gibt es eine viel zu große Gruppe von Menschen, die sich nicht impfen lässt, obwohl sie es könnte.
Weiter kein Zwang
Es ist ihre freie Entscheidung, es bleibt ihre Entscheidung. Niemand wird sie zwingen. Die Frage aber ist erlaubt, wie solidarisch eine Gesellschaft sein muss, deren Mehrheit sich für die Spritze entschieden hat. Eine Mehrheit, die damit sich und andere schützt, übrigens auch die, die diesen Schutz verweigern. Klar, es gibt Impfdurchbrüche; doch ihre Zahl ist gering. Wer auf die Intensivstationen blickt, der sieht dort vor allem Ungeimpfte. Sie werden das Gesundheitssystem auf Monate belasten. Und damit auch das Gemeinwesen, das selbstverständlich für die Kosten aufkommen wird. So wie es das für alle Menschen im Krankheitsfall tut.
Wenn Impfgegner und Impfskeptiker sich und die Gesellschaft nicht schützen, muss die Gesellschaft sich vor ihnen schützen. Es ist keine Impfpflicht durch die Hintertür, wenn ihnen der Zugang verwehrt bleibt zu bestimmten Bereichen. 2G ist die logische Konsequenz und die Fortsetzung dessen, was wir vor dem Impfstoff durchlitten haben. Die Alternative wäre ein Lockdown für alle. Der aber ist weder verhältnismäßig, noch logisch oder durchsetzbar.
Drastischer Schritt
Natürlich lässt sich streiten, welche Wucht das Aussetzen der Lohnfortzahlung hat. Sie wäre ein drastischer, letztlich aber konsequenter Schritt. Denn auch hier gilt, dass alle für den Starrsinn Einzelner aufkommen müssen. Es bleibt dabei: Wer sich nicht impfen lässt, muss mit den Konsequenzen leben. Solidarität ist keine Einbahnstraße.
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