Krieg in Nahost

Zum ersten Mal in der Geschichte: Israels Regierung entlässt Geheimdienstchef - Massenproteste

21.03.2025, 08:21 Uhr
Benjamin Netanjahu (l), Ministerpräsident von Israel, trifft Ronen Bar, Chef des Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, am Hauptsitz des Inlandsgeheimdiensts. Netanjahu hatte am Sonntagabend in einer Videobotschaft die Entlassung von Bar angekündigt.

© Koby Gideon/Koby Gideon/GPO/dpa Benjamin Netanjahu (l), Ministerpräsident von Israel, trifft Ronen Bar, Chef des Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, am Hauptsitz des Inlandsgeheimdiensts. Netanjahu hatte am Sonntagabend in einer Videobotschaft die Entlassung von Bar angekündigt.

+++Israels rechtsreligiöse Regierung von Benjamin Netanjahu hat ungeachtet wütender Massenproteste den Chef des Inlandsgeheimdienstes entlassen. Das Kabinett habe Netanjahus Entscheidung, Schin Bet-Chef Ronen Bar seines Amtes zu entheben, einstimmig gebilligt, teilte das Büro des Ministerpräsidenten in der Nacht mit. Es ist laut Medien das erste Mal in der Geschichte Israels, dass eine Regierung den Leiter des Schin Bet entlässt. Tausende Menschen protestierten bei strömendem Regen vor Netanjahus Amtssitz. Dabei kam es laut Medien auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.

+++ Mit Neubeginn des Gaza-Kriegs hat auch die mit der Hamas verbündete Huthi-Miliz im Jemen ihre Angriffe auf Israel wieder aufgenommen. Erneut heulten in mehreren Regionen sowie in Siedlungen im Westjordanland Armeeangaben zufolge die Warnsirenen. Eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete sei von Israels Raketenabwehr abgefangen worden, bevor sie in israelisches Gebiet eingedrungen sei, teilte Israels Militär mit. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Verletzte oder Schäden. Raketenalarm gab es auch in Jerusalem.

+++ Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge auch eine Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens begonnen. Bodentruppen seien dort seit einigen Stunden in einem Stadtteil im Einsatz, teilte das israelische Militär mit. Sie hätten dort Infrastruktur von Terrororganisationen zerstört, hieß es.