Fall aus 2024
Auf Frau und Tochter eingestochen: Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth erhebt Anklage gegen Vater
10.02.2025, 11:46 UhrEin 40-Jähriger soll am 18. Juli 2024 auf einem Spielplatz in Hersbruck seine von ihm getrennt lebende Ehefrau und die 15-jährige Tochter mit einem Messer schwer verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat gegen ihn nun Klage erhoben. Sie wirft dem Mann vor, seine Ehefrau töten haben zu wollen. Sie war zum Tatzeitpunkt mit den drei gemeinsamen Kindern auf dem Spielplatz.
Der Beschuldigte soll seiner Ehefrau mit einem Messer mehrmals in den Kopf und Oberkörper gestochen haben, sie überlebt dank einer Notoperation. Die 15-jährige Tochter erlitt einen Stich in den Bauch und Verletzungen am Arm, auch eine anwesende Freundin der Mutter wurde verletzt, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft.
Seitdem in Untersuchungshaft
Erst der zwölfjährige Sohn und Passanten konnten den Mann stoppen. "Die Anklage sieht hinsichtlich der versuchten Tötung der Ehefrau das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe als erfüllt an, weil dieser aus übersteigertem Besitzdenken die Trennung nicht akzeptieren wollte", so die Staatsanwaltschaft. Der Angeschuldigte sitzt seit dem 19. Juli 2024 in Untersuchungshaft und hat sich zu dem Tatvorwurf bisher nicht geäußert.
So geht es weiter: Die Schwurgerichtskammer beim Landgericht Nürnberg-Fürth hat nun darüber zu entscheiden, ob ein Hauptverfahren eröffnet wird.
Gewalt an Frauen geschieht meist im Verborgenen und hat viele Gesichter. Psychische, physische oder sexuelle Gewalt kann jede Frau betreffen. Stalking, Schläge oder Missbrauch sind oft nur ein Teil davon. Wenn auch Sie das Gefühl haben betroffen zu sein, können Sie die kostenlose Nummer des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" wählen. Unter der 08000/116016 haben Sie die Möglichkeit, rund um die Uhr anonym und vertraulich Kontakt zu Beraterinnen aufzunehmen. Die Beratung kann auch über einen Online-Chat oder per E-Mail erfolgen. Das Frauenhaus in Nürnberg erreichen Sie ebenfalls 24 Stunden am Tag unter der 0911/333915, das Frauenhaus in Fürth rund um die Uhr unter 0911/729008. Von Gewalt betroffene Männer können sich beim "Hilfetelefon Gewalt an Männern" unter der 0800/1239900 ebenfalls Unterstützung suchen.
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