Polizei wird angegriffen

Aufregung in Fürth: Vater bewusstlos, Sohn mit Schnittverletzung - Möbel mit Spiritus übergossen

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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23.10.2024, 13:57 Uhr
In Fürth ist es zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. (Symbolbild)

© ToMa In Fürth ist es zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. (Symbolbild)

Am Dienstagvormittag (22. Oktober 2024) ist es im Fürther Osten zu einem "Streit unter Familienangehörigen" gekommen, der einen Polizeieinsatz nach sich gezogen hat. Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken in einer entsprechenden Mitteilung von Mittwochnachmittag (23. Oktober 2024) erklärt, habe sich ein Familienmitglied gegen 10.40 Uhr über den Notruf an die Polizei gewendet. In dem Gespräch teilte der Zeuge dann mit, dass es in einer Wohnung in der Königswarterstraße gerade zu einer größeren Auseinandersetzung komme. Hierbei solle der Vater mit einem Messer auf Anwesende losgegangen sein.

Als die ersten Streifen der Polizeiinspektion Fürth wenig später an der beschriebenen Örtlichkeit eingetroffen waren, fand man den 62-jährigen Vater bewusstlos in der Wohnung vor. Zudem habe einer der beiden anwesenden Söhne (26 Jahre) eine Schnittverletzung an der Hand davongetragen.

Beide Personen wurden im Anschluss noch vor Ort medizinisch versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Wie zudem mittlerweile erste Ermittlungen ergeben haben, hätten die Söhne den Vater von zu Hause abholen wollen, dann sei der 62-Jährige jedoch auf einen der Söhne losgegangen. Zudem habe der Mann damit gedroht, "die Wohnung anzuzünden", so die Polizei zu dem Vorfall weiter.

Einer der Söhne habe den eigenen Vater dann überwältigen können, das Familienoberhaupt habe dann jedoch ein sogenanntes Einhandmesser gezogen und den Sohn damit an der Hand verletzt.

Als die Wohnung im Anschluss per staatsanwaltschaftlich angeordnetem Durchsuchungsbeschluss durchkämmt wurde, stellten die Ermittler dabei fest, dass sämtliche Möbel in der Wohnung mit Spiritus/Grillanzünder übergossen wurden. Vermutlich deshalb hatte der 62-Jährige durch das Einatmen des Materials das Bewusstsein verloren.

Zudem seien in der Wohnung auch noch Betäubungsmittel und "eine höhere Summe Bargeld" sichergestellt worden. Der 26-jährige Sohn wollte die Durchsuchung nicht über sich ergehen lassen. Er beleidigte die anwesenden Beamten und warf dann auch noch eine gefüllte Getränkedose nach einem der Polizisten.

Deshalb wurde der Mann daraufhin überwältigt, gefesselt und in Gewahrsam genommen. Auch hier wehrte sich der 26-Jährige dann erneut mit Schlägen und Tritten. Zwei Beamte wurden dadurch leicht verletzt, beide Personen konnten den Dienst jedoch im Anschluss fortsetzen.

Die weiteren Ermittlungen in dem Fall hat nun die Polizeiinspektion Fürth beziehungsweise das Fachkommissariat der Fürther Kriminalpolizei übernommen. Zudem hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth einen Haftantrag gegen den 62-Jährigen wegen des Verdachts des Handelns mit Betäubungsmitteln beantragt. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wird der Mann nun also einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der die Haftfrage prüfen soll.

Auch für den 26-jährigen Sohn hat die Aktion ein juristisches Nachspiel. Die Polizei leitete hier ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Widerstands- und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie Beleidigung ein. Warum der Vater den eigenen Sohn plötzlich angriff und warum er auch offensichtlich die Wohnung anzünden wollte, das ist derzeit noch unklar und nun ebenfalls Gegenstand der laufenden polizeilichen Ermittlungen.