Nach Zigarettenpause

Bei 282 km/h: Mann klammert sich von außen an ICE fest

Stefan Besner

Online-Redaktion

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17.1.2025, 12:30 Uhr
Der Zug erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 282 Kilometern pro Stunde. (Symbolbild)

© Martin Schutt/dpa Der Zug erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 282 Kilometern pro Stunde. (Symbolbild)

Am Donnerstagnachmittag, 16. Januar 2025, ist ein Mann am Ingolstädter Hauptbahnhof auf einen anfahrenden ICE gesprungen und klammerte sich bis zum Nothalt am Bahnhof Kinding außen am ICE fest. Der Zug erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 282 Kilometern pro Stunde.

Gegen 15.00 Uhr informierte demnach das Polizeipräsidium Oberbayern Nord die Bundespolizeiinspektion Nürnberg darüber, dass Zeugen beobachtet hätten, wie ein Mann auf einen aus dem Ingolstädter Hauptbahnhof abfahrenden ICE gesprungen ist und sich den Informationen zwischen zwei Waggons an Kabelsträngen festhielt. Die sofort verständigte Notfallleitstelle der Deutschen Bahn (DB) ermittelte den betroffenen ICE 786, der sich auf der Fahrt von München nach Lübeck mit Halt in Ingolstadt befand.

Der Triebfahrzeugführer der auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Richtung Nürnberg fuhr, stoppte auf Veranlassung der Bundespolizei den Zug außerplanmäßig, aber kontrolliert am Bahnhof Kinding. Ein zufällig mitfahrender Polizeibeamter der Landespolizei stellte dort den 40-jährigen "Fahrgast" fest und brachte ihn in den Zug. Im Nürnberger Hauptbahnhof wurde der Mann der Bundespolizei übergeben.

Die Beamten ermittelten, dass der Mann bereits in München ohne im Besitz eines Fahrscheins zu sein, in den Zug gestiegen war. Im Ingolstädter Hauptbahnhof stieg er anschließend aus dem Zug und rauchte eine Zigarette. Nachdem sich dort die Türen geschlossen und der Zug sich in Bewegung gesetzt hatte, sprang der Mann auf eine Halterung zwischen zwei Waggons und hielt sich während der Fahrt an den ummantelten Kabelsträngen fest. Seiner Aussage zufolge wollte er sein während der Zigarettenpause im Zug gelassenes Gepäck nicht allein Weiterreisen lassen.

Aufzeichnungen am Zug ergaben, dass der ICE 786 auf der Fahrt von Ingolstadt nach Kinding eine Geschwindigkeit von 282 km/h erreichte.

Die Bundespolizei hat gegen den Freiluftfahrer ein Ermittlungsverfahren wegen Erschleichens von Leistungen eingeleitet. Des Weiteren erwartet den Mann ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Vornahme einer betriebsstörenden Handlung.

Die Bundespolizei warnt ausdrücklich vor dem lebensgefährlichen Unsinn des S-Bahn- oder Zugsurfens. Wer Personen auf oder an S-Bahnen beziehungsweise Zügen entdeckt, wird gebeten, schnellstmöglich die Bundespolizei, eine andere Rettungs- oder Sicherheitsorganisation oder das Bahnpersonal zu informieren.


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