Mehrere Fälle in kurzer Zeit

Betrüger in fränkischen Supermärkten unterwegs: Polizei warnt vor Spendensammlern und gibt Tipps

Erik Thieme

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25.10.2024, 12:30 Uhr
Mit solchen Listen gehen die Betrüger auf Kundenfang.

© REWE Kneuer via Facebook Mit solchen Listen gehen die Betrüger auf Kundenfang.

Aktuell sind Betrüger in fränkischen Supermärkten unterwegs. "Rewe Kneuer" informierte seine Kunden via Facebook darüber, dass in den drei Märkten in Nürnberg Boxdorf, Erlangen und Heroldsberg derzeit vermeintliche Spendensammler Kunden ansprechen.

Die Personen geben sich als Vertreter des "Landesverbandes für behinderte und taubstumme Kinder" aus. Sie sammeln Spenden und Unterschriften, die auf einer Liste von den Spendern selbst eingetragen werden. Rewe Kneuer fordert seine Kunden dazu auf, nichts zu unterschreiben oder zu spenden.

Stattdessen solle man den Mitarbeitern Bescheid geben. Doch das Problem haben nicht nur die drei Rewe-Supermärkte.

Betrugsfälle sind der Polizei bekannt: Ein altbekanntes Phänomen

Auch der Polizei sind einige dieser Fälle bereits bekannt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt, kam es in den vergangenen Wochen in der Rewe-Filiale in Erlangen zu mehreren Betrugsversuchen. Bei den Filialen in Boxdorf und Heroldsberg hingegen sei der Polizei bislang nichts bekannt. Dafür kam es in Nürnberg Boxdorf vor kurzem zu einem sehr ähnlichen Fall in einem Möbelhaus.

Diese Betrugsmasche ist der Polizei bereits seit längerem bekannt. Dabei handelt es sich nicht um ein lediglich in Franken auftretendes Phänomen. Personen, die im Namen des Landesverbandes für behinderte und taubstumme Kinder - den es im Übrigen überhaupt nicht gibt - Spenden sammeln, gibt es seit Jahren in ganz Deutschland.

+++ Vorsicht vor Spendenbetrügern +++

Den Kriminellen geht es dabei in erster Linie um Geld. Unterschriften fordern sie nur, um den Schein einer seriösen Organisation zu wahren. Auch der Name eines offiziellen Verbands und die Deutschlandflagge sollen den Listen einen "offiziellen Touch" geben und ein einheitliches Bild schaffen, erklärt der Pressesprecher der Polizei.

Polizei empfiehlt nur an bekannte Organisationen zu spenden

Die Betrüger treiben sich gerne an gut besuchten Orten herum, an denen Geld im Umlauf ist. Dazu gehören neben Fußgängerzonen in Innenstädten vor allem große Supermärkte mit Parkplätzen. Wenn Kunden hier auf einen betrügerischen Unterschriftensammler treffen, sollten sie nicht nur Mitarbeiter des Supermarktes, sondern auch die Polizei informieren. Grundsätzlich besteht hier der Verdacht des Betruges und der Urkundenfälschung.

Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt die Polizei nur an Organisationen zu spenden, die einem bekannt sind.


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