Unzählige Unfälle in Bayern
Blitzeis, Schnee, Hagel: Wetter fordert auf den Straßen seinen Tribut - auch Franken ist betroffen
20.4.2024, 21:13 UhrWinterwetter im April: Blitzeis, Schnee, Schneeregen und Graupelschauer haben in Bayern für ein ungemütliches Wochenende gesorgt - und streckenweise für Chaos auf den Straßen. Bei Massenkarambolagen auf bayerischen Autobahnen entstand ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro.
Bei einer Massenkarambolage bei Glätte auf der A70 im Landkreis Kulmbach wurden 15 Menschen verletzt. 29 Fahrzeuge, darunter Autos, ein Lkw und ein Fernbus, waren einer Polizeisprecherin zufolge am Samstagvormittag an dem Unfall beteiligt.
Als Unfallursache nannte die Polizei "Starkregen und Hagel in Verbindung mit überhöhter Geschwindigkeit" sowie nicht ausreichenden Sicherheitsabstand. Die Schadenshöhe beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf 250.000 bis 300.000 Euro.
Die Einsatzkräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort, darunter 130 Feuerwehrleute, sechs Notärzte und 70 Rettungssanitäter. Drei Rettungs- und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz, dazu 15 Rettungswagen. 32 Menschen wurden am Feuerwehrhaus Thurnau betreut und versorgt. Die A70 wurde über mehrere Stunden hinweg zwischen Schirradorf und Thurnau-West in beide Richtungen komplett gesperrt.
Auch auf der A8 ging zeitweise nichts mehr
Auch die A8 südlich von München musste am Samstag wegen einer Massenkarambolage für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Am Mittag kam es auf Höhe Bernauer Berg nach Polizeiangaben wegen der Witterungsverhältnisse zu einem Unfall mit acht beteiligten Fahrzeugen.
Weil Autos und Autoteile auch auf die Gegenfahrbahn geschleudert wurden, mussten die A8 in beide Richtungen einige Zeit gesperrt werden. Gegen 16 Uhr wurde die Autobahn wieder komplett freigegeben. Verletzt wurde niemand, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Polizei schätzt den Schaden auf 200.000 bis 250.000 Euro.
Auf der A94 setzte zwischen den Anschlussstellen Pastetten und Lengdorf in Oberbayern am Nachmittag plötzlich ein starker Hagelschauer ein und die Fahrbahnen waren binnen Sekunden weiß bedeckt, wie die Verkehrspolizeiinspektion Hohenbrunn mitteilte. Mehrere Pkw kamen in Fahrtrichtung Passau ins Rutschen, zwei Wagen landeten im Graben.
Ein weiteres Auto rutschte gegen einen anderen Pkw. Auch auf der Gegenfahrbahn gab es an gleicher Stelle einen Unfall: Ein Auto kam ins Rutschen und stieß gegen die rechte Leitplanke. Es entstand ein Gesamtschaden von rund 55.000 Euro, wie es hieß. Verletzt wurde niemand. Der rechte Fahrstreifen in Fahrtrichtung Passau war für rund zwei Stunden gesperrt.
Zwei Autofahrer wurden bei einem Frontalzusammenstoß auf einer regennassen Straße in Schwaben schwer verletzt. Ein 20-Jähriger war mit seinem Wagen in einer lang gezogenen Rechtskurve bei Eppishausen (Landkreis Unterallgäu) auf die Gegenspur geraten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Sein Fahrzeug prallte frontal mit dem entgegenkommenden Auto eines 58-Jährigen zusammen.
Für Sonntag geht der DWD von weiteren Schnee- und Regenschauern aus, wobei es in Ostbayern nachmittags trocken und teils gar sonnig werden dürfte, bei Temperaturen von bis zu 9 Grad. Die Nacht zum Montag soll dann insgesamt zunehmend trocken werden, bei verbreitet Frost mit Temperaturen bis 5 Grad unter Null.
Gleich mehrfach Einsatz auch auf der A9 für die Rettungskräfte: Zwischen Pegnitz und Trockau in Richtung Berlin stand laut Polizei ein Lkw zur Fahrbahn. Immer wieder fuhren Lastkraftwagen hier auf der gesamten Strecke zwischen Schnaittach und Bayreuth auf den Standstreifen, weil das Wetter die Weiterfahrt quasi unmöglich machte.
Selbe Strecke, anderer Abschnitt: Auf der A9 bei Hormersdorf kam es dann zu einem Zwischenfall mit einem SUV. Wie die Polizei auf Nachfrage hier mitteilt, kam das Auto aufgrund der Wetterbedingungen ins Schleudern. Der Fahrer erlitt hierbei glücklicherweise nur leichte Verletzungen. Mit einer Platzwunde am Kopf wurde der Mann aber im Anschluss in einem Krankenhaus behandelt.
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