Nachbar begann mit Löscharbeiten

Feuerwehreinsatz in Erlangen-Höchstadt: Kräfte mit gesundheitsschädlicher Substanz kontaminiert

Johanna Michel

Online-Redaktion

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16.11.2024, 10:11 Uhr
Mit fast 50 Kräften waren die Feuerwehren vor Ort.

© Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt Mit fast 50 Kräften waren die Feuerwehren vor Ort.

Kurz vor Mitternacht am Freitag, 15. November, wurde die Freiwillige Feuerwehr Buch zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Weisendorf und der Kreisbrandinspektion zu einem vermeintlichen Garagenbrand in Buch in Erlangen-Höchstadt gerufen. Schon während der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte eine starke Rauchentwicklung wahrnehmen.

Vor Ort begannen die Feuerwehren mit dem Löschwasseraufbau – schon zuvor hatte ein Nachbar versucht, das offene Feuer, das in einem Durchgang zwischen dem betroffenen Mehrfamilienhaus und der dazugehörigen Doppelgarage ausgebrochen war, mit einem Gartenschlauch zu bekämpfen. Bei Eintreffen der Feuerwehr konnte er abgelöst werden.

Der aufmerksame Nachbar wurde schließlich durch den Rettungsdienst versorgt. Da er während seiner Löschversuche Brandrauch eingeatmet hatte, wurde er zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus gebracht. Die anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses blieben glücklicherweise unverletzt.

Kontrolle mit Wärmebildkamera

Der Feuerwehr gelang es schließlich ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern, die Freiwillige Feuerwehr aus Weisendorf übernahm dann die Nachlöscharbeiten unter schwerem Atemschutz. Dabei musste auch die Verkleidung der Hausfassade sowie das Dach der Garage mithilfe einer Wärmebildkamera kontrolliert werden.

Mit einer Wärmebildkamera wurde nachkontrolliert.

Mit einer Wärmebildkamera wurde nachkontrolliert. © Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt

Da die Garage mit sogenannten Eternitplatten gedeckt war, die mit gesundheitsschädlichem Asbest verarbeitet sind, mussten diese teils abgedeckt werden – auch, um weitere Glutnester ausschließen zu können.

Da auch im Gebäudeinneren Rauch festgestellt wurde, mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr eine kontrollierte Belüftung durchführen und die Räumlichkeiten stetig mit einem Gasmessgerät überprüfen. Da die Einsatzkräfte auch selbst mit gesundheitsschädlicher Substanz kontaminiert wurden, wurde durch den Einsatzleiter noch die Freiwillige Feuerwehr Hammerbach nachalarmiert, mit deren spezieller Ausrüstung und Hilfe in Form eines Waschplatzes alle eingesetzten Kräfte vor Ort äußerlich gereinigt und entkleidet werden konnten.

50 Kräfte vor Ort im Einsatz

Nach insgesamt eineinhalb Stunden und mehrfacher Kontrolle der Brandstellen konnte der Feuerwehreinsatz schließlich beendet werden. Insgesamt befanden sich fast 50 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Buch, Weisendorf und Hammerbach vor Ort. Auch der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen vor Ort. Die Polizei hat die ersten Ermittlungen zur Brandursache übernommen, die derzeit aber noch völlig unklar ist.


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