Ehemann unter Verdacht

Frau aus Mittelfranken von Ehemann getötet? Taucher suchen heute Sturmsee in Oberpfalz ab

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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29.10.2024, 12:15 Uhr
Die Suche nach der vermissten 49-jährigen aus Pommelsbrunn wurde ausgeweitet: Am Dienstag nehmen Taucher den Sturmsee in der Oberpfalz ins Visier.

© NEWS5 / Sebastian Pieknik/NEWS5 Die Suche nach der vermissten 49-jährigen aus Pommelsbrunn wurde ausgeweitet: Am Dienstag nehmen Taucher den Sturmsee in der Oberpfalz ins Visier.

Über vier Wochen lang fehlt von einer 49-Jährigen aus Pommelsbrunn (Landkreis Nürnberger Land) mittlerweile jede Spur. Am Dienstagmorgen sollen nun Taucher den Sturmsee im oberpfälzischen Schwarzenfeld im Landkreis Schwandorf absuchen, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken auf Nachfrage mitteilte. Im Rahmen der Ermittlungen hätten sich verschiedene Spuren ergeben, nach denen nun auch der See in der Oberpfalz bei der Suche eine Rolle spielen könnten. "Es haben sich im Rahmen der Ermittlungen Hinweise ergeben, dass der Tatverdächtige in dem Fall sich möglicherweise hier im Bereich aufgehalten haben könnte", erklärt Polizeipressesprecher Marc Siegl gegenüber "News5".

Erst in der vergangenen Woche waren Einsatzkräfte die Umgebung um den See mit Personensuchhunden und Leichenspürhunden abgegangen. Gefunden wurde dabei zwar nichts, die Hunde hätten dort allerdings etwas gewittert, so der Sprecher.

Die bisherige Suche mithilfe von Tauchern in verschiedenen umliegenden Gewässern rund um Pommelsbrunn war erfolglos. Erst am Donnerstagvormittag, 24. Oktober, hat die Polizei mithilfe von Tauchern Teile der Pegnitz nahe der Kläranlage in Hersbruck in den Fokus genommen. Einige kleinere Teiche zwischen Hersbruck und Ottensoos wurden außerdem mit einem Boot und Sonar abgesucht. Gefunden habe man bislang allerdings nichts.

Ehemann steht unter Verdacht

Die 49-Jährige aus dem in der Nähe von Happurg gelegenen Pommelsbrunn war zuletzt am 27. September lebend gesehen worden. Ihre erwachsenen Kinder meldeten sie am Tag danach als vermisst. Spuren im Wohnhaus deuten den Ermittlern zufolge auf ein Gewaltverbrechen hin. So gelte die Frau laut Angaben des Polizeisprechers als sehr zuverlässig, außerdem habe sie sämtliche private Gegenstände zurückgelassen, was gegen ein freiwilliges Verschwinden spricht. Wegen zusätzlicher Ungereimtheiten und Hinweise gehen die Ermittler davon aus, dass der von ihr getrennt lebende Ehemann die 49-Jährige umgebracht hat. Dieser sitzt wegen Totschlags weiter in Untersuchungshaft.

"Das Auffinden der Frau ist für ein Strafverfahren und eine effektive Strafverfolgung von größter Bedeutung", betont Siegl. "Deswegen haben wir Hoffnung, dass wir Hinweise der Frau hier auch heute generieren können."

Polizei startet Zeugenaufruf - Auto gesucht

Polizei und Staatsanwaltschaft haben ihre Ermittlungen nach Hinweisen mittlerweile auf Teile der Oberpfalz ausgeweitet. Dazu haben sie am vergangenen Dienstag, den 22. Oktober, einen Zeugenaufruf für den Raum Schwandorf und den Raum Amberg gestartet, mit dem sie nach dem Auto des Ehemannes der Vermissten suchen. Es handelt sich dabei um einen schwarzen VW Tiguan mit dem Kennzeichen LAU – SW 358. Laut Sprecher Siegl seien dazu bereits ingesamt zehn Hinweise von der Bevölkerung bei der Polizei eingegangen, "die nach wie vor bewertet und ausgewertet werden".

Die Polizei sucht aber weiter Zeuginnen und Zeugen, die dieses Auto zwischen dem 1. August 2024 und dem 29. September 2024 gesehen haben, insbesondere um umliegende Gewässer im Bereich Schwandorf/Amberg.

Personen, die Hinweise zu dem Pkw geben können bzw. auffälligen Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, dies dringend unter der Rufnummer 0911 2112-3333 mitzuteilen.


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