Nach langen Ermittlungen

Großeinsatz gegen Menschenhandel in Franken: Arbeitskräfte in Garagen untergebracht und ausgebeutet

Vivien Renner

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6.11.2024, 12:43 Uhr
Nach einjähriger Ermittlung konnte die Polizei drei Tatverdächtige festnehmen. (Symbolbild)

© IMAGO/Belkin Alexey Nach einjähriger Ermittlung konnte die Polizei drei Tatverdächtige festnehmen. (Symbolbild)

Bei einem Großeinsatz gegen mutmaßlichen Menschenhandel sind drei Tatverdächtige festgenommen worden. Wie die Polizei mitteilte, wurden am Dienstag fünf Objekte in Nürnberg und im Landkreis Fürth durchsucht. Der Einsatz ist Teil eines seit über einem Jahr laufenden Verfahrens wegen banden- und gewerbsmäßigen Menschenhandels.

Die Tatverdächtigen sind ein 37-jähriger Mann und zwei Frauen im Alter von 37 und 60 Jahren. Sie sollen knapp zwei Dutzend rumänische Arbeitskräfte aus dem Obdachlosenmilieu, welche kein Deutsch sprechen konnten, ohne oder mit unzureichendem Lohn beschäftigt haben. Den Angaben zufolge wurden die Betroffenen teils in unbeheizten Garagen untergebracht und lediglich mit Nahrungsmitteln versorgt.

Auf eigenen Baustellen eingesetzt und ausgebeutet

Die Verdächtigen sollen die Arbeitskräfte für Tätigkeiten im Großraum Nürnberg angeworben haben, für welche diese später kein oder kein adäquates Entgelt erhalten haben sollen. Sie stehen im Verdacht die Beschuldigten über Zeitarbeitsfirmen vermittelt und den hierfür ausbezahlten Lohn überwiegend für sich behalten zu haben. Zusätzlich sollen sie die Geschädigten auf eigenen Baustellen sowie im Umfeld der Familien als Haushaltshilfen eingesetzt haben und für diese nicht angemeldeten Tätigkeiten keinen Lohn gezahlt haben.

Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler in einem Versteck Bargeldbeträge in sechsstelliger Höhe und Goldschmuck. Außerdem wurden zwei Autos im Gesamtwert von über 200.000 Euro beschlagnahmt. Die Tatverdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Menschenhandels dauern an.