Fahrer unter Schock

Jugendliche in Franken nehmen Abkürzung über Gleise: ICE-Lokführer bremst gerade noch rechtzeitig

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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29.6.2024, 14:16 Uhr
Am Mittwoch entkam ein Jugendlicher bei einer unverantwortlichen Aktion nur knapp einem Zug.

© IMAGO/Hanno Bode/IMAGO/Hanno Bode Am Mittwoch entkam ein Jugendlicher bei einer unverantwortlichen Aktion nur knapp einem Zug.

Ein 16- und ein 17-Jähriger haben am Mittwoch im Bahnhof Schwabach auf ihren Zug gewartet. Als dieser als verspätet gemeldet wurde, entschieden sich die Minderjährigen dazu, eine Abkürzung über die Gleise 2 und 1 zu nehmen, um zum nahegelegenen Bahnhofskiosk zu gelangen. Auf dem Rückweg geschah schließlich das Beinahe-Unglück.

Die Jugendlichen wollten auf demselben Weg über die Gleise zurück an ihren Bahnsteig, als der 17-Jährige einen aus Nürnberg kommenden ICE erkannte. Er blieb am Bahnsteig, doch der 16-Jährige begab sich in den Gleisbereich. Der Triebfahrzeugführer leitete sofort eine Schnellbremsung ein und der Jugendliche entkam nur knapp einem Zusammenprall, berichtet die Bundespolizeiinspektion.

Glücklicherweise wurden weder der Jugendliche noch die rund 350 Reisenden im Zug verletzt. Der Fahrer musste jedoch abgelöst werden, da er einen Schock erlitt. Infolge der Aktion kam es zu Störungen im Bahnverkehr.

Gegen den Jugendlichen leitet die Bundespolizeiinspektion Nürnberg ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffes in den Bahnverkehr, sowie etlicher Verstöße gegen die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung ein.

Zudem warnen die Beamten in diesem Zusammenhang erneut, dass die unbefugte Überquerung der Gleise absolut lebensgefährlich sein kann. "Züge sind meist erst zu hören, wenn es bereits zu spät ist", erklären die Beamten. Hinzu kommt, dass der Bremsweg "enorm" sei und die Züge nicht ausweichen können.


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