Nach Überprüfung
Massenvergewaltigung in Franken? Was ist dran an der ominösen WhatsApp-Nachricht - Polizei warnt
18.1.2025, 18:06 UhrKuriose Geschichte: Wie die Polizei aus Unterfranken am Samstagnachmittag mitteilt, kursieren seit einigen Tagen Nachrichten auf WhatsApp, in denen es um mutmaßliche Gruppenvergewaltigungen in Schweinfurt geht. Diese führen – wenig verwunderlich – auch zu einem niedrigen Sicherheitsgefühl unter Bewohnerinnen und Bewohnern der Region.
In dem Schreiben der Polizei heißt es, dass es in der WhatsApp-Nachricht, die derzeit kursiert, um zwei konkrete Straftaten geht. So soll zum einen eine 19-Jährige auf einer Toilette am Roßmarkt in Schweinfurt von vier Männern vergewaltigt worden sein. Vor rund sechs Wochen, also Anfang Dezember, sollen zudem zwei Mädchen in einer Tiefgarage vergewaltigt worden sein.
Der Polizei aus Unterfranken liegen allerdings keine Angaben zu derartigen Geschehnissen in Schweinfurt vor, was intensiv überprüft wurde, heißt es. Dennoch gibt es Erkenntnisse von Seiten der Polizei: So kam es am Roßmarkt am 28. Dezember zu einem übergriffigen Verhalten eines Mannes, nach einem zuvor "einvernehmlich, gemeinsamen Aufsuchen einer Toilette", die durch eine dritte unbeteiligte Person angezeigt wurde.
Anfang November soll es außerdem im Parkhaus Kunsthalle zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein, nachdem ein Mann und eine Frau gemeinsam das Parkhaus betreten hatten. Erst, als die Frau eine Freundin hinzurief, soll der Tatverdächtige von ihr abgelassen haben. Gegen ihn ermittelt nun die Kriminalpolizei. In beiden bekannten Fällen sollen sich die Beteiligten gekannt haben.
Vorsicht vor dem Verbreiten von Falschnachrichten
Die Polizei weist in ihrer Mitteilung ausdrücklich darauf hin, dass Nachrichten, wie die, die derzeit im Kreis Schweinfurt kursieren und nicht verifiziert sind, nicht geteilt werden sollten. Personen, die von derartigen Behauptungen hören und sich unsicher sind, können sich bei den unterfränkischen Dienststellen melden – diese stehen für Rückfragen zur Verfügung.
Die Beamtinnen und Beamten der Polizei weisen außerdem darauf hin, dass es ermittlungstechnische Gründe dafür gibt, wann oder wie umfangreich die Polizei über derartige Vergehen berichtet. So werde beispielsweise auf eine öffentliche Berichterstattung verzichtet, wenn ein Täter oder eine Täterin durch das Berichten vorgewarnt werden könnte. Ein wichtiger Aspekt sei zudem der Opferschutz, insbesondere bei Sexualstraftaten.
Wichtig sei in diesem Fall beziehungsweise im Fall der verbreiteten WhatsApp-Nachrichten im Kreis Schweinfurt, dass der Polizei aktuell keine derartigen Verbrechen der Massenvergewaltigung wie in den beiden beschriebenen Fällen vorliegt.
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