Beamte geben Tipps

Polizei fasst mutmaßlichen Taschendieb in Nürnberg: Für dutzende Fälle verantwortlich

Alina Boger

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16.7.2024, 20:55 Uhr
Die Nürnberger Polizei konnte einen mutmaßlichen Taschendieb fassen, der sich zum größten Teil Senioren als Opfer ausgesucht hatte. (Symbolbild)

© Federico Gambarini/Federico Gambarini/dpa Die Nürnberger Polizei konnte einen mutmaßlichen Taschendieb fassen, der sich zum größten Teil Senioren als Opfer ausgesucht hatte. (Symbolbild)

Die Beamten der Kriminalpolizei Nürnberg hat einen 30-Jährigen festgenommen, der in 35 Fällen als Taschendieb verdächtigt wird. Seit 2022 kam es im Stadtgebiet Langwasser immer wieder zu Taschendiebstählen. Dabei ähnelte sich die Vorgehensweise des Täters, berichtet das Polizeipräsidium Mittelfranken in einer Pressemeldung.

Dabei wurden meist Personen ab 60 Jahren, die sich zum Tatzeitpunkt beim Einkaufen oder in U-Bahnhöfen aufhielten, zu Opfern des Diebes. Der Täter konzentrierte sich aber nicht nur auf die Geldbörsen und das Bargeld, sondern auch auf die Bankkarten. Mehrmals konnte er in den Portemonnaies auch die PIN für das Bankkonto auffinden. Das ermöglichte ihm, hohe Geldbeträge von den Konten abzuheben. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter insgesamt weit mehr als 50.000 Euro erbeuten konnte.

Abheben von Bargeld wird ihm zum Verhängnis

Im April 2023 wird dem Täter dann sein Vorgang zum Verhängnis. Eine Überwachungskamera fixierte ihn, als er gerade dabei war, unberechtigt Geld an einem Automaten abzuheben.

Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) führte eine Gesichtserkennung durch, die auf den 30-Jährigen zurückführte. Weitere Überwachungsvideos führen auf bislang 35 Taten zurück. Manche von ihnen wurden bereits 2022 zur Anzeige gebracht. Das gestohlene Geld konnte die Polizei aber noch nicht finden.

Der 30-Jährige befindet sich seit Ende Juni in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth erwirkte einen Haftbefehl gegen ihn. Dennoch ermittelt die Polizei weiterhin in dem Fall. Die Beamten prüfen nun eine Verbindung zu anderen ungeklärten Taschendiebstählen und Bankabhebungen.

Polizei rät - so schützten Sie sich vor Taschendieben

Zudem macht das Polizeipräsidium in der Meldung darauf aufmerksam, dass Taschendiebe oft unübersichtliche Situationen, wie Gedränge an Bahnsteigen oder eine kurze Ablenkung des Opfers, nutzen. Daher gibt das Präsidium folgende Verhaltenstipps:

Passanten sollten möglichst keine größeren Bargeldsummer mit sich tragen, ihr Geld dicht am Körper und nicht in der Handtasche oder im Rucksack verstauen und alle Taschen schließen. Beim Einkaufen sollten Geldbörsen nicht im Einkaufswagen, Einkaufskorb oder Rollator abgelegt und nicht aus den Augen gelassen werden. Zudem sollte Abstand zu Unbekannten gehalten werden, falls man aber dennoch körperlich bedrängt wird, sollte man Mitmenschen auf sich aufmerksam machen.
Wenn aber eine Bankkarte doch gestohlen wird, sollte diese umgehend über die Nummer 116 116 gesperrt werden. Im Zweifel und im Falle eines Diebstahls oder einer verdächtigen Situation kann die Polizei unter der 110 kontaktiert werden.


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