Passant hilft Beamten

Schockschläge nötig: Mann rastet in Nürnberger Innenstadt aus und verletzt Polizisten

Alicia Kohl

Volontärin

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18.10.2024, 12:03 Uhr
Damit ein 40-Jähriger am Frauentorgraben gefesselt werden konnte, waren vier Beamte, ein Passant und Schockschläge nötig.

© imago stock&people Damit ein 40-Jähriger am Frauentorgraben gefesselt werden konnte, waren vier Beamte, ein Passant und Schockschläge nötig.

Am Donnerstagvormittag beobachteten zwei Polizeibeamte einen Mann, der gegen 11.40 Uhr am Frauentorgraben vorbeifahrende Passantinnen und Passanten und andere Verkehrsteilnehmende anschrie und in ihre Richtung gestikulierte. Laut Informationen der Polizei kontrollierten die Beamten den Mann daraufhin wegen seines auffälligen Verhaltens.

Schon hier zeigte der 40-Jährige sich offenbar aggressiv und sprunghaft, einer Durchsuchung versuchte er sich zu entziehen. Dass die Polizisten ihm daraufhin androhten, ihn in Gewahrsam zu nehmen, beeindruckte ihn nicht. Als sie ihn schließlich aus Eigensicherungsgründen fesselten, wehrte sich der Mann laut Polizei so stark, dass er zu Boden gebracht werden musste. Dort versuchte er weiter alles, um sich gegen die Beamten zu wehren, trat mit den Füßen nach ihnen. Dieser Widerstand war so intensiv, dass ein Passant den beiden Polizisten zu Hilfe eilte.

So konnten die drei den 40-Jährigen am Boden fixieren, bis eine zweite Streife hinzukam. Erst dann gelang es, den Mann zu fesseln. Laut Informationen der Polizei waren hier ein massiver Kraftaufwand inklusive Schockschläge gegen den Körper nötig, um den anhaltenden Widerstand zu brechen. Das ist ein polizeilicher Begriff für Schläge, die gezielt bestimmte Punkte am Körper treffen. Damit wird versucht, die Person zum Aufgeben zu bewegen.

Hintergründe für das Verhalten des Mannes sind "völlig unklar"

Der Beschuldigte wurde schließlich auf die Dienststelle gebracht, wo eine erkennungsdienstliche Behandlung und eine medizinische Begutachtung durchgeführt wurde. Laut Aussage des Arztes bedurfte der Mann keiner Behandlung. Er trug oberflächliche Verletzungen im Gesicht davon.

Zwei der Beamten wurden bei dieser Situation verletzt, sie trugen Gelenkschmerzen, Prellungen, Kratzer und Schürfwunden davon. Auch die Uniform eines Polizisten wurde beschädigt.

Die zuständige Staatsanwaltschaft ordnete die Benennung eines Zustellungsbevollmächtigten an, da der 40-Jährige zur Zeit keine festen Wohnsitz hat. Im Anschluss wurde er zum Gewahrsam in eine Haftzelle gebracht.

Ein durchgeführter Alkoholtest beim Beschuldigten verlief negativ, auch Hinweise auf Drogenkonsum gab es nicht. Die Hintergründe des Verhaltens sind demnach "vollkommen unklar", wie die Polizei mitteilt. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Sachbeschädigung eingeleitet.


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