Auch A3 war gesperrt

Leichenfund nach Bränden und Bedrohungslage in Altdorf: Suche nach vermisster Seniorin läuft

8.7.2024, 10:02 Uhr
Nach stundenlanger Fahndung nach einem Bewaffneten in Altdorf bei Nürnberg hat die Polizei die Leiche eines Mannes gefunden.

© Pia Bayer/Pia Bayer/dpa Nach stundenlanger Fahndung nach einem Bewaffneten in Altdorf bei Nürnberg hat die Polizei die Leiche eines Mannes gefunden.

Was sich genau am Sonntagnachmittag in Altdorf abgespielt hat, gibt der Polizei auch am Montag weiter Rätsel auf: Zunächst war über die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst kurz nach 16 Uhr die Mitteilung über einen Brand auf einem Grundstück nahe der Pfaffentalstraße in Altdorf eingegangen. Die Freiwillige Feuerwehr Altdorf erkannte schon beim Eintreffen an der Einsatzstelle, so berichtet es die Polizei Mittelfranken, mehrere Brandherde - darunter ein Wohn-/Gartenhaus und ein Waldstück.

Beim Betreten des brennenden Hauses wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr laut Angaben der Beamten von einem Mann mutmaßlich mit einer Schusswaffe bedroht. Die Brandbekämpfer zogen sich daraufhin zurück und verständigten die Polizei.

Diese sperrte den Bereich um das betroffene Grundstück im Anschluss weiträumig ab. Auch die A3 war von dieser Maßnahme betroffen und musste voll gesperrt werden.

Wegen der unmittelbaren Gefährdungslage konnte die Feuerwehr die Brände zunächst nicht löschen. Deren Ausbreitung wurde jedoch über die gesamte Dauer hinweg zunächst von einem Polizeihubschrauber und später von einer Drohne der Feuerwehr überwacht, so teilt es die Polizei in einem Pressebericht am Sonntagabend mit.

Das SEK verschaffte sich schließlich Zugang zu den Nebengebäuden auf dem Grundstück. In diesem Zusammenhang wurden vereinzelt weithin hörbare Schüsse abgefeuert. Diese richteten sich aber ausschließlich gegen Gegenstände (z.B. zur Öffnung von Türen).

Leiche gefunden

Gegen 19.15 Uhr fanden die Beamten in einem abgebrannten Gartenhaus menschliche Überreste, in deren unmittelbarer Nähe eine Schusswaffe lag. Eine Identifizierung des Leichnams war vor Ort allerdings nicht möglich, die Schwabacher Kriminalpolizei hat noch am Abend die Ermittlungen übernommen.

Das Grundstück wird von einem älteren Ehepaar, einem 88-jährigen Mann und einer 82-jährigen Frau, bewohnt.

Die Absperrmaßnahmen und die Sperrung der A3 konnten - abgesehen von dem unmittelbaren Bereich um den Tatort - gegen 19:30 Uhr aufgehoben werden.

Weiteres Vorgehen am Montag

Laut Informationen der "Deutschen Presse-Agentur" vom Montag, haben die Ermittler mittlerweile Hinweise, dass es sich bei dem gefundenen Toten um den 88 Jahre alten Mann und Bewohner des Grundstücks handelt. Genaueres soll eine Obduktion zeigen, die wahrscheinlich noch an diesem Montag stattfinden wird.

Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken unserer Redaktion am Montag mitteilte, sucht die Kriminalpolizei Schwabach am Montag gemeinsam mit dem LKA und einem Gutachter das Waldgrundstück im Süden der Gemeinde ab. Es werden auch Leichenspürhunde eingesetzt, denn weiter ungewiss ist auch das Schicksal der 82 Jahre alten Ehefrau des Mannes. Das Areal, das abgesucht werde, sei über 1000 Quadratmeter groß.

Menschen, die an Depressionen oder Suizidgedanken leiden, sind nicht allein. Betroffene erhalten zum Beispiel bei der Telefonseelsorge niederschwellige Hilfe. Die Nummer 0800 111 0 111 ist rund um die Uhr besetzt, die Beratung ist kostenfrei und anonym. Auch der Krisendienst Mittelfranken ist 24 Stunden am Tag unter 0800 655 3000 oder 0911 42 48 55 0 erreichbar. Beratungen können auch Online oder vor Ort erfolgen. In schweren Notfällen verständigen Sie bitte den Rettungsdienst unter 112.


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