Spektakulärer Polizeieinsatz in Franken: Mann soll TV-Sender Millionenschaden zugefügt haben

Bamberg - Kriminelle fügen einem deutschen Pay-TV-Anbieter einen Millionenschaden zu. Jetzt ist es zu einem spektakulären Großeinsatz in diesem Zusammenhang in Franken gekommen.

Es ist eine Geschichte, die auch aus einer Feder aus der Film-Metropole Los Angeles hätte stammen können: Kriminelle fügen einem deutschen Pay-TV-Anbieter durch ein illegales Streaming-Netzwerk einen Millionenschaden zu.

Die Vorwürfe wiegen dabei schwer: So sollen die Betrüger mehr als 30.000 Menschen weltweit Zugang zu Streaming-Angeboten eines "großen deutschen Pay-TV-Anbieters" verschafft haben.

Nach intensiven Ermittlungen hat die Polizei nun in großem Stil zugeschlagen. Wie das Polizeipräsidium Oberfranken und die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Montag (10. März 2025) in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären, sei dem Unternehmen dadurch ein Schaden in Millionenhöhe entstanden.

Wie nun bekannt wird, seien die Festnahmen in diesem Fall bereits am 18. Februar 2025 erfolgt. Demnach handele es sich bei den Tatverdächtigen um einen 36-Jährigen aus dem fränkischen Landkreis Wunsiedel, einen 59-Jährigen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen und um einen 37-Jährigen aus dem Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg.

Gegen die Personen seien mittlerweile jeweils Haftbefehle unter anderem wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Computerbetrugs erlassen worden.

Seitdem sitzen die Beschuldigten in Untersuchungshaft. Parallel dazu habe es Durchsuchungen bei insgesamt 18 Beschuldigten gegeben.

Deutschlandweit kam es dabei zu einem XXL-Einsatz, denn: Mehr als 150 Ermittlerinnen und Ermittler aus Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und dem Saarland seien an der Razzia beteiligt gewesen.

Unter anderem sei hier anschließend Bargeld in Höhe von rund 16.000 Euro sowie rund 35.000 Euro an Kryptowährung sichergestellt worden. Mehrere Konten wurden gepfändet und über 200 digitale Endgeräte beschlagnahmt. Server, die wohl dafür genutzt wurden, das mutmaßliche illegale Streaming zu betreiben, wurden abgeschaltet.

Fast zwei Jahre dauerten die Ermittlungen zuvor an. Der Pay-TV-Anbieter habe bereits im Juni 2023 Anzeige bei der Kriminalpolizei Hof erstattet. Unter anderem der 36-Jährige aus dem Landkreis Wunsiedel stehe nun im Fokus. Weiteren Beschuldigten wird jedoch zudem vorgeworfen, das illegale Streaming-Angebot weiterverkauft oder selbst genutzt zu haben. Derzeit würde man die beschlagnahmten Beweismittel weiter auswerten, endet die Stellungnahme dazu vorerst abschließend.