Zwei Festnahmen

USK-Einsatz und versuchter Waffenklau: Streit nach Hochzeitsfeier eskaliert in Fürth - 50 Beteiligte

Johanna Michel

Online-Redaktion

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1.12.2024, 13:37 Uhr
Ein Mann versuchte die Waffen zweier Polizisten zu greifen. (Symbolbild)

© Julian Stratenschulte/picture alliance/dpa Ein Mann versuchte die Waffen zweier Polizisten zu greifen. (Symbolbild)

So hat sich das Paar das Ende der Hochzeitsfeier wohl nicht vorgestellt: In der Nacht von Samstag, 30. November, auf Sonntag, 1. Dezember, ist ein Streit in Fürth derart eskaliert, auch ein Beamter, der vor Ort im Einsatz war, wurde so schwer verletzt, dass er vorerst nicht mehr dienstfähig ist.

Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Sonntag mitteilt, ging gegen 0.30 Uhr die Mitteilung über eine Auseinandersetzung an der Haltestelle Burgfarrnbach-Ost bei der Einsatzzentrale ein. Dabei hieß es bereits, dass rund 50 Personen daran beteiligt sein sollen, weshalb direkt mehrere Streifen der Polizeiinspektion Fürth sowie umliegender Dienststellen zu der Haltestelle fuhren.

Vor Ort trafen die Einsatzkräfte auf die rund 50 Personen, die zuvor mit einem angemieteten Shuttle-Bus von einer bereits beendeten Hochzeitsfeier in einer Eventhalle in Fürth auf dem Heimweg waren. Laut Aussagen einiger Personen vor Ort war es nach der Feier zu einer Streitigkeit zwischen einzelnen Hochzeitsgästen gekommen.

Die Einsatzkräfte der Polizei versuchten zunächst die Personen in zwei Gruppen zu trennen, wobei ein 22-Jähriger einen 30-jährigen Beamten aber von hinten in den Würgegriff nahm, ihn zu Boden riss und dort weiter würgte. Die Polizei bezeichnet den Übergriff als "massive Gewaltanwendung", aufgrund derer sich der Polizist nicht selbstständig befreien konnte. Weitere Beamte mussten eingreifen und den 22-Jährigen von ihrem Kollegen trennen.

43-Jähriger versuchte Waffen an sich zu reißen

Im Laufe des Einsatzes befand sich eine der Personengruppen dann in einem Garagenhof in der Nähe der Bushaltestelle. Um die Trennung der einzelnen Gruppen aufrecht zu erhalten, hatten Kräfte des Unterstützungskommandos eine Polizeikette errichtet, die ein 43-Jähriger versuchte zu durchbrechen. Die Einsatzkräfte brachten den Mann bei seinem Versuch zu Boden, wobei der 43-Jährige versuchte, die Dienstwaffen zweier Polizisten aus den Holstern zu reißen – was ihm glücklicherweise nicht gelang. Einer der beiden Beamten verletzte sich bei dem Vorfall dennoch, war aber weiterhin dienstfähig.

Sowohl der 22-Jährige als auch der 43-Jährige wurden vorläufig festgenommen. Auf der Dienststelle wurde zudem auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Blutentnahme durchgeführt, daraufhin wurden die Männer wieder entlassen. Den restlichen Personen wurde von Seiten der Polizei noch vor Ort des Geschehens ein Platzverweis erteilt.

Schwere Vorwürfe und Ermittlungen

Der 30-jährige verletzte Polizist musste sich aufgrund von Hals- und Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit in ärztliche Behandlung begeben und ist vorerst nicht mehr dienstfähig. Die Polizei hat gegen die beiden beschuldigten Männer inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Widerstands und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet.


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