Großer Einsatz

Vergewaltigt, geschlagen und gewürgt? Mann in Bayern nach Tagen festgenommen - schwere Vorwürfe

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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29.11.2024, 13:45 Uhr
Polizeieinsatz in Bayern. (Symbolbild)

© imago Polizeieinsatz in Bayern. (Symbolbild)

Es wurde erst jetzt bekannt, die Ermittlungen laufen jedoch schon seit Tagen auf Hochtouren. Ein 35-jähriger Mann aus Bayern hat vor wenigen Tagen für einen größeren Polizeieinsatz gesorgt.

Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West nun in einer Pressemitteilung von Freitag (29. November 2024) bekannt gab, habe eine 43-jährige Frau am Freitag, den 22. November 2024, die Beamten um Hilfe gebeten. So steht der 35-jährige Lebensgefährte der Frau mittlerweile in dringendem Verdacht, die Frau schwer misshandelt zu haben. Am Freitagvormittag habe die Frau sich an die Polizeiinspektion Lindenberg gewendet.

Dann erklärte die Dame, dass sie in der vergangenen Nacht von ihrem Lebensgefährten "in der gemeinsamen Wohnung in Lindenberg vergewaltigt, geschlagen und gewürgt" worden sei. Anschließend habe der Mann der Frau das Mobiltelefon abgenommen.

Weiter gab die Frau dann an, dass es rund einen Tag zuvor zu einem Streit gekommen sei, in dessen Verlauf der 35-jährige Verdächtige dann die Frau zum Geschlechtsverkehr gezwungen habe. Dabei habe er die Frau auch gegen ihren Willen festgehalten, geschlagen und gewürgt. Im Anschluss habe der Mann der Geschädigten dann das Handy entrissen.

Irgendwann sei es der Frau dann gelungen, die gemeinsame Wohnung zu verlassen. Auf direktem Wege habe sie sich dann Richtung Polizeiinspektion begeben, um den Vorfall anzuzeigen. Die Polizei erklärt dazu weiter, dass man "deutliche Spuren von Gewalt am Körper" der Frau festgestellt habe.

Deshalb sei danach auch durch Kräfte der Kriminalpolizeistation Lindau eine ärztliche Untersuchung der Frau in einer Klinik veranlasst worden.

Es sei im Anschluss ein Haftbefehl durch die zuständige Staatsanwaltschaft Kempten gegen den Mann erlassen worden. Problem: Der Gesuchte konnte seitdem nicht mehr ausfindig gemacht werden. Weder an jenem Tag noch in den folgenden Tagen sei der Mann anschließend in der Wohnung aufgetaucht. Der Aufenthaltsort galt seitdem als unbekannt.

Verdächtiger untergetaucht

Bis jetzt. Nun, am 27. November 2024, hätten sich dann plötzlich Hinweise darauf ergeben, dass sich der Tatverdächtige wieder in der Wohnung aufhalten würde. Deshalb seien umgehend Kräfte der Polizei Lindenberg, der Polizei Lindau sowie ein Diensthundeführer der Zentralen Einsatzdienste in Kempten ausgerückt, um den Haftbefehl nun zu vollstrecken.

Anfangs habe der Mann die Türe jedoch nicht geöffnet. Deshalb habe die Polizei die Tür im Anschluss gewaltsam geöffnet. Hinter dem Eingang traf man dann auch auf den Tatverdächtigen, der jedoch nun erheblichen Widerstand leistete, als er festgenommen werden sollte. Der Mann habe die Einsatzkräfte dann angegriffen, beleidigt und auch bedroht. Ein Beamter sei dabei auch leicht an der Hand verletzt worden, er konnte den Dienst im Anschluss jedoch fortsetzen.

Ermittlungen laufen

Durch den Einsatz eines Diensthundes sei der Verdächtige dann schließlich festgenommen worden, auch er wurde dabei leicht an der Hand verletzt. Hinzugerufene medizinische Hilfe lehnte der Mann jedoch ab. Weil sich zudem Hinweise darauf ergaben, dass der 35-Jährige deutlich unter dem Einfluss von Alkohol und Betäubungsmitteln stehen könnte, wurde zudem eine Blutentnahme angeordnet.

Mittlerweile sei der Mann einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden, der den Haftbefehl bestätigte. Seitdem sitze der 35-Jährige nun in einer Justizvollzugsanstalt ein. Die Kriminalpolizeistation Lindau habe die Ermittlungen unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Kempten aufgenommen. Es gehe nun unter anderem um Vergewaltigung, Raub und tätlichen Angriff gegen Vollstreckungsbeamte.