Tötung eingeräumt

Vermisste Fränkin tot in Lagercontainer entdeckt - THW-Kollege legt Geständnis ab

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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10.12.2024, 15:39 Uhr
Nach aufwendiger Vermisstensuche: Gefundene Frau aus Coburg wurde Opfer einer Gewalttat.

© Daniel Vogl/dpa Nach aufwendiger Vermisstensuche: Gefundene Frau aus Coburg wurde Opfer einer Gewalttat.

Nach dem Tod einer 40-jährigen Frau aus Coburg hat sich der Tatverdacht gegen den 37-jährigen Mann aus Coburg weiter erhärtet, wie die Polizei am Dienstag vermeldet.

Der 37-Jährige habe die Tötung der 40-jährigen Frau bereits einräumt. Bisherigen Ermittlungen der Polizei zufolge kannten sich der Tatverdächtige und das Opfer aus ihrer gemeinsamen Mitgliedschaft im Ortsverband Coburg des Technischen Hilfswerks.

Das Motiv, der genaue Tathergang und die näheren Hintergründe der Tat sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Bereits am späten Donnerstagnachmittag, 5. Dezember, leiteten Kripo und Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes gegen den 37-Jährigen ein. Direkt am Freitagmorgen erließ eine Ermittlungsrichterin einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Mannes. Noch bevor dieser Beschluss vollzogen wurde, stellte sich der Tatverdächtige selbst bei der Polizei in Coburg, er wurde unmittelbar von den Beamten festgenommen.

Leiche in Lagercontainer entdeckt

Die 40-Jährige war am Samstagabend, den 30. November, zuletzt gesehen worden. Ihr Arbeitgeber hatte sie am Dienstag als vermisst gemeldet, da sie als sehr zuverlässig galt und nicht zur Arbeit erschienen war. Mit zahlreichen Kräften, einem Hubschrauber, einer Drohne und Spürhunden hatte die Polizei die Frau gesucht und schließlich tot gefunden.

Beamte der Kripo entdeckten den Leichnam der Vermissten in einem Lagercontainer auf dem Gelände des Arbeitgebers des Tatverdächtigen, eines Dienstleisters im Gesundheitsbereich aus Coburg. Die Ermittlungen zum Tatort dauern indes weiterhin an. Eine erste Obduktion ergab, dass die Frau gewaltsam getötet wurde und mutmaßlich noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag der vorherigen Woche starb. Weitere Einzelheiten zur Todesursache will die Polizei bis zum Abschluss der Ermittlungen nicht bekanntgegeben.

Große Suchmaßnahmen am Freitag - Handy gefunden

Am Freitag führten Ermittler, auch mit Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei, umfangreiche Suchmaßnahmen an verschiedenen Orten in Coburg durch, darunter am Schlossplatz, im Hofgarten und auf dem Gelände des Coburger Entsorgungs- und Baubetriebes.

Ziel war es, mögliche Beweismittel zu finden, die der Tatverdächtige in Mülleimern und Müllcontainern entsorgt haben könnte. Die Ermittler konnten am Freitag unter anderem das Mobiltelefon des Opfers finden. Zur Aufklärung des Gewaltverbrechens hat die Polizei eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe gegründet.

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