Bundespolizei ermittelt gegen ihn

Von Bahn erfasst: Mann fährt mit Krankenfahrstuhl auf die Gleise und bleibt stecken

Verena Gerbeth

nordbayern.de

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6.8.2024, 08:26 Uhr
Ein Senior auf seinem Elektrorollstuhl. Im fränkischen Neustadt/Aisch kam es am Freitag mit einem ähnlichen Gefährt zu einem Unfall. (Symbolbild)

© IMAGO/Michael Gstettenbauer Ein Senior auf seinem Elektrorollstuhl. Im fränkischen Neustadt/Aisch kam es am Freitag mit einem ähnlichen Gefährt zu einem Unfall. (Symbolbild)

Wie die Bundespolizei nun bekannt gab, hat sich ein 69-Jähriger am Freitag mit seinem "Rolektro"-Krankenfahrstuhl in den Gleisbereich am Bahnhof Neustadt an der Aisch begeben.

Der 69-Jährige fuhr aus bisher ungeklärten Gründen mit seinem Rollstuhl am Freitagnachmittag rund 300 Meter im Gleisbereich vom Bahnhof Neustadt an der Aisch in Richtung Würzburg. Als der Krankenfahrstuhl sich in den Gleisen verkeilte, versuchte der Mann erfolglos, diesen herauszuziehen.

Der Fahrzeugführer der sich nähernden Regionalbahn gab einen Achtungspfiff ab und leitete eine Schnellbremsung ein. Trotzdem erfasste der Zug den "Rolektro". Der Rollstuhl und sein Besitzer wurden weggeschleudert und kamen im Gleisbett zum Liegen. Der Mann erlitt Verletzungen an beiden Beinen und wurde zur weiteren medizinischen Behandlung in ein Klinikum gebracht. Lebensbedrohliche Verletzungen liegen nicht vor, so die Polizei

Durch die Schnellbremsung wurden keine Passagiere verletzt. Der Fahrzeugführer erlitt jedoch einen Schock und musste von einem Kollegen abgelöst werden. Der Krankenfahrstuhl überstand den Aufprall nicht. Wegen eines Totalschadens musste er mithilfe eines Abschleppunternehmens aus dem Gleisbereich geborgen werden. Der Vorfall hatte am Freitag noch erhebliche Auswirkungen: Die betroffene Regionalbahn wurde zum Bahnhof Neustadt an der Aisch zurückgesetzt. Dort konnten etwa 200 Reisende den Zug verlassen.

Die Bundespolizeiinspektion Nürnberg leitete gegen den 69-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr sowie etlichen Verstößen gegen die Eisenbahnbetriebsordnung ein.

"Die Bundespolizei warnt immer wieder vor unbefugtem Betreten bzw. Überqueren der Gleise, hier besteht absolute Lebensgefahr! Züge sind oft erst zu hören, wenn es bereits zu spät ist. Zudem ist der Bremsweg enorm und Züge können nicht ausweichen", so die Beamten in ihrer Meldung.


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