Kurioser Unfall

Wendemanöver auf A9 in Bayern: Geisterfahrer verursacht mehrere schwere Unfälle - und fährt weiter

Alicia Kohl

Redakteurin

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20.03.2025, 07:49 Uhr
Ein Geisterfahrer kollidierte mit einem anderen Auto und setzte seine Fahrt unbeirrt fort.

© NEWS5 / Lars Haubner/NEWS5 Ein Geisterfahrer kollidierte mit einem anderen Auto und setzte seine Fahrt unbeirrt fort.

Ein 66-Jähriger hat laut Informationen der Polizei in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gegen 22.50 Uhr auf der A9 in Richtung München zu einem Wendemanöver angesetzt. Er war dabei nicht allein, sondern in Begleitung seiner 41-jährigen Tochter.

Ein 34-Jähriger, der zur gleichen Zeit auf dem mittleren Fahrstreifen unterwegs war, konnte den Geisterfahrer noch rechtzeitig wahrnehmen und ausweichen. Einer 34-Jährigen auf dem linken Fahrstreifen gelang das nicht mehr - ihr Auto prallte gegen die linke Fahrzeugfront und das linke Heck des Geisterfahrers.

Durch den Aufprall wurde fast das ganze Heck des falsch fahrenden Autos abgerissen. Das Auto der Frau schleuderte nach rechts und prallte dabei gegen den Pkw des 34-Jährigen auf dem mittleren Fahrstreifen.

Ein 23-Jähriger, der mit seinem Auto direkt dahinter fuhr, konnte dem Unfall zunächst noch ausweichen und kam auf dem Standstreifen nach einer Vollbremsung zum stehen. Ein 64-Jähriger in einem Kleintransporter konnte dieser Vollbremsung nicht ausweichen und fuhr auf das Auto auf dem Standstreifen auf.

Von all dem ließ sich der Geisterfahrer nicht beeindrucken und fuhr mit seinem zerstörten Auto weiter entgegen der Fahrrichtung. Die Polizei sperrte die Auffahrten, eine Streife konnte den Mann schließlich fast sechs Kilometer entfernt an der Anschlussstellte Ingolstadt Süd zu stoppen, indem sie dem Mann entgegen fuhr und mit dem Dienstfahrzeug seinen Weg blockiert. Ein Zusammenstoß konnte hierbei vermieden werden.

Hoher Sachschaden und Sperrungen

Die 34-jährige Frau, mit der der Geisterfahrer als Erstes kollidiert war, verletzte sich leicht und wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Alle andere Beteiligten blieben unverletzt. Der Geisterfahrer und seine Tochter wurden ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht, da sie laut Polizei offenbar einen "stark desorientierten Eindruck" machten.

Für die Aufräumarbeiten wurde die A9 in Richtung München für eineinhalb Stunden gesperrt.

Für die Aufräumarbeiten wurde die A9 in Richtung München für eineinhalb Stunden gesperrt. © NEWS5 / Lars Haubner/NEWS5

An den Fahrzeugen und Verkehrseinrichtungen entstand ein Schaden von etwa 100.000 Euro, die Autobahn war bis 0.30 Uhr gesperrt. Abgesehen von einem Auto mussten alle beteiligten Fahrzeuge abgeschleppt werden. Durch die Sperrungen und Aufräumarbeiten kam es laut Polizei zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und dadurch zu Staus und Verzögerungen.

Der Führerschein des 66-Jährigen wurde beschlagnahmt - er er muss sich nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, fahrlässiger Körperverletzung und unerlaubten Entfernens vom Unfallort verantworten.


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