Mehrere Unfälle verursacht
Wilde Verfolgungsjagd durch Mittelfranken endet mit Schüssen: 52-Jährige von Einsatzkräften gestoppt
20.12.2024, 08:02 UhrMit Schüssen auf die Reifen des Autos haben Polizisten eine Unfallfahrerin in Mittelfranken gestoppt. Die Frau habe offenbar in der Region zwischen Geiselwind (Landkreis Kitzingen) und Mühlhausen (Landkreis Erlangen-Höchstadt) mehrere Unfälle verursacht, sagte ein Polizeisprecher. Als Beamte die Fahrerin kontrollieren wollten, sei sie davongefahren und habe Anhaltesignale sowie Aufforderungen, das Fahrzeug zu stoppen, ignoriert. Sie soll dann waghalsig weiter gefahren sein, sodass die Beamten versuchten, sie mit anderen Mitteln zu stoppen.
Mehrere Streifenwagen hätten daraufhin versucht, das Auto der Frau einzukeilen, sagte der Sprecher. Die Fahrerin wollte aber nicht aufgeben und rammte ein Dienstfahrzeug und touchierte ein weiteres, wobei sie zwei Polizisten und sich selbst verletzte. Da sie trotzdem weiterfahren wollte, griffen die Beamten zur Schusswaffe und gaben Schüsse auf die Reifen ab. So schafften sie es schließlich, das Fahrzeug gewaltsam zum Stehen zu bringen. Die Frau wurde festgenommen. Die leicht verletzte Frau und die zwei Polizisten seien derzeit im Krankenhaus, heißt es weiter.
Ersten Erkenntnissen zufolge, berichtet das Polizeipräsidium Mittelfranken, handelt es sich bei der 52-Jährigen um eine vermeintliche Ladendiebin, die nach einem Diebstahl im unterfränkischen Geiselwind mit einem silber-grauen Mercedes geflüchtet war. Sie hatte auf ihrem Weg wohl mehrere kleinere Unfälle verursacht. Hinweise bei der Leitstelle auf eine Flucht Richtung Mittelfranken brachten die Polizeiinspektion Erlangen-Höchstadt auf die Spur der Chaos-Fahrerin, die das Fahrzeug nahe Mühlhausen sichteten und einer Verkehrskontrolle unterziehen wollten.
An einem Dienstfahrzeug und dem silbernen Mercedes-Benz mit ERH-Kennzeichen entstand jeweils Totalschaden. Auch ein weiteres Dienstfahrzeug wurde beschädigt. Die Stelle, an der die Frau gestoppt wurde, war bis in die Abendstunden für die Spurensicherungsmaßnahmen komplett gesperrt. Ebenfalls wurde ein Sachverständiger auf Anordnung der Staatsanwaltschat hinzugezogen.
Das zuständige Fachkommissariat ermittelt nun in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft gegen die 52-Jährige wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts zum Nachteil eines Polizeibeamten.
Da nicht auszuschließen ist, dass sich die 52-Jährige in einem psychischen Ausnahmezustand befindet wird sie auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der prüfen soll, ob die Frau in einer Fachklinik untergebracht werde.
Die Polizei sucht nach Zeugen der Unfälle und weiteren Autofahrerinnen und Autofahrern, die durch die Fahrweise der Frau in Gefahr gebracht worden sein könnten. Wer im Zeitraum von etwa 11.30 bis 13.30 Uhr das Fahrzeug gesehen hat oder aus der Flucht resultierende Schäden an seinem eigenen Pkw feststellt, soll sich bei der Polizei unter den bekannten Rufnummern melden.
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