Unangepasste Geschwindigkeit

Zu schnell im Dauerregen: Zahlreiche Unfälle auf den Autobahnen der Region

Christian Urban

Redakteur - nordbayern.de

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2.6.2024, 14:08 Uhr
Ein Streifenwagen der Polizei steht mit eingeschaltetem Blaulicht auf der Straße. (Symbolbild)

© Carsten Rehder/dpa Ein Streifenwagen der Polizei steht mit eingeschaltetem Blaulicht auf der Straße. (Symbolbild)

Der erste Unfall ereignete sich am Freitag, dem 31. Mai, gegen 16.30 Uhr in Fahrtrichtung München an der Anschlussstelle Ingolstadt. Ein 47-jähriger Erdinger fuhr mit seinem BMW M2 den linken der drei vorhandenen Fahrstreifen. Vor dem BMW war ein 40-jähriger Mann mit seinem VW Golf ebenfalls auf der linken Spur unterwegs. Im Golf befanden sich neben dem Fahrer noch dessen Ehefrau und die zweijährige Tochter des Ehepaars.

Als der 40-Jährige verkehrsbedingt abbremsen musste, trat der BMW-Fahrer ebenfalls auf die Bremse, wobei er wegen der nassen Fahrbahn die Kontrolle über seinen Wagen verlor. Der BMW geriet ins Schleudern und prallte auf das Heck des VW.

Durch den Zusammenstoß entstand ein Gesamtschaden in Höhe von etwa 45.000 Euro. Die Ehefrau des Golf-Fahrers wurde dabei leicht verletzt und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die anderen Unfallbeteiligten blieben unverletzt. Die Berufsfeuerwehr Ingolstadt war zur Verkehrsabsicherung vor Ort und unterstützte die Polizei bei der Unfallaufnahme.

Sachschaden von etwa 30.000 Euro

Zum zweiten Unfall kam es um 20.30 Uhr in Fahrtrichtung München zwischen den Anschlussstellen Altmühltal und Denkendorf. Dabei befuhr ein 41-jähriger Freisinger mit seinem BMW I4 den rechten der drei vorhandenen Fahrstreifen. Er war dabei allerdings für die Straßenverhältnisse zu schnell und verlor ebenfalls die Kontrolle über sein Auto. Der BMW kam nach rechts von der Fahrbahn ab, wobei ein Sachschaden von etwa 30.000 Euro an dem Wagen entstand.

Der Fahrer kam mit leichten Verletzungen in ein örtliches Krankenhaus. Sein Auto war nicht mehr fahrbereit und musste durch einen Abschleppdienst geborgen werden. Die Freiwillige Feuerwehr Kinding war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort und unterstützte die Polizei bei der Verkehrssicherung.

Ins Schleudern geraten

Zum dritten Unfall kam es schließlich gegen 22.50 Uhr vor der Anschlussstelle Langenbruck in Fahrtrichtung München. Ein 38-Jähriger war mit seinem Volvo ebenfalls zu schnell unterwegs, kam auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern und prallte mit dem Wagen in die Mittelleitplanke. Mit im Fahrzeug befanden sich noch dessen Ehefrau und die beiden gemeinsamen Kinder.

Durch den Zusammenprall mit der Mittelleitplanke erlitt der 38-Jährige leichte Verletzungen und wurde in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Die übrigen Fahrzeuginsassen blieben unverletzt. Am Fahrzeug entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 2500 Euro.

Die Freiwillige Feuerwehr Langenbruck war mit zahlreichen Einsatzkräften zur Verkehrsabsicherung vor Ort. Im Rahmen der Unfallaufnahme musste der rechte Fahrstreifen für etwa 30 Minuten gesperrt werden.

Sechs Aquaplaning-Unfälle in Ingolstadt

Die Verkehrspolizei Ingolstadt verzeichnete allein am Samstag sechs Aquaplaning-Unfälle. Den Beginn machte ein 46-Jähriger gegen 7 Uhr: Mit seinem BMW befuhr Mann die A9 in Richtung München, als er laut Polizeibericht "aufgrund seiner viel zu hohen Geschwindigkeit ins Schleudern" geriet. Er verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und krachte in die rechte Leitplanke, wodurch ein Sachschaden von über 5.000 Euro entstand.

Den selben Fehler, nämlich seine Geschwindigkeit nicht an die Wetter- und Straßenverhältnisse anzupassen, beging kurze Zeit später ein Elektriker aus dem Landkreis Haßberge. Der 43-Jährige kollidierte kurz vor der Anschlussstelle Denkendorf mit der Mittelleitplanke. Der Sachschaden belief sich in diesem Fall sogar auf 20.000 Euro. Die A9 in Fahrtrichtung Nürnberg musste auf Höhe der Unfallstelle für eine halbe Stunde gesperrt werden.

Die weiteren vier Unfälle ereigneten sich erst am späten Nachmittag beziehungsweise am Abend. Gegen 16.25 Uhr verlor ein 28-Jähriger die Kontrolle über seinen Ford Mustang und schleuderte unweit der Anschlussstelle Ingolstadt-Süd auf regennasser Fahrbahn über alle drei Fahrstreifen hinweg und prallte letztlich mehrmals in die rechte Leitplanke. Der Sachschaden liegt nach diesem Unfall knapp unter der 20.000-Euro-Marke.

Ein 44-Jähriger versuchte laut Polizeibericht "sich den Gesetzen der Physik zu widersetzen". Konkret passte der Elektriker die Geschwindigkeit nicht an die nasse Fahrbahn an und verlor mit seinem Mazda den Kontakt zur Fahrbahn. Daraufhin schleuderte das Fahrzeug in die linke Leitplanke und kam mit einem Schaden von über 5.000 Euro und in einem nicht mehr fahrbereiten Zustand zum Stehen.

Aquaplaning wurde auch einem 54-Jährigen zum Verhängnis, der ebenfalls in zu hoher Geschwindigkeit auf der A9 unterwegs war. Der Münchner geriet mit seinem BMW kurz nach der Anschlussstelle Denkendorf ebenfalls ins Schleudern und überschlug sich mit seinem Wagen, als dieser die Leitplanke touchierte. Letztlich blieb das Fahrzeug auf dem Dach mit einem Sachschaden von gut 30.000 Euro im Grünstreifen zum Liegen. Die Freiwillige Feuerwehr Kinding unterstützte die Polizei vor Ort.

Den traurigen Abschluss des Sextetts an Aquaplaning-Unfällen in und um Ingolstadt machte ein 25-Jähriger im Gemeindebereich Kipfenberg: Der Aichacher verlor bei starken Regen und hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen BMW, rutschte mehrmals in die Leitplanke und verursachte damit einen Sachschaden in Höhe von gut 10.000 Euro.

In Summe, so die Bilanz der Verkehrspolizei Ingolstadt, wurde bei allen sechs Unfällen niemand verletzt. Die Blechschäden summierten sich jedoch auf über 90.000 Euro. Alle sechs Fahrer wurden angezeigt, erhalten einen Punkt in Flensburg und eine Bußgeld-Strafe in Höhe von je 145 Euro.

Hohes Tempo und nasse Straßen führen zu drei Unfällen in Regensburg

Auch im Zuständigkeitsbereich der Verkehrspolizei Regensburg ereignete sich auf der Autobahn A3 eine Vielzahl an Unfällen, die allesamt auf unangemessene Geschwindigkeit zurückzuführen sind.

Gegen 17.35 Uhr kollidierte ein Autofahrer unweit der Ausfahrt Nittendorf mit der Mittelschutzplanke und beschädigte damit sieben Schutzplankenfelder und seinen Wagen, der daraufhin von einem Abschleppunternehmen geborgen werden musste. Der Schaden beträgt rund 10.000 Euro. Der Unfall-Fahrer blieb unverletzt.

Kurze Zeit später ereilte einen Pkw-Fahrer in der Gegenrichtung das gleiche Schicksal. Kurz nach der Anschlussstele Sinzing geriet der Wagen ins Schleudern, touchierte die Mittelschutzplanke und beschädigte dabei ebenfalls mehrere Schutzplankenfelder. Auch das Auto blieb bei dem Unfall freilich nicht unversehrt, aber zumindest weiterhin fahrbereit. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 5.000 Euro geschätzt.

In der Nacht zum Sonntag ereignete sich schließlich ein dritter Unfall: Kurz nach der Anschlussstelle Laaber verlor ein Fahrzeugführer die Kontrolle über seinen Wagen, welcher daraufhin mit der rechten Leitplanke kollidierte. Zuvor war der Fahrer einer größeren Wasseransammlung, die sich durch den erneut eingesetzten Starkregen gebildet hatte, ausgewichen. Nach dem Unfall musste das Auto geborgen werden. Der Sachschaden beläuft sich nach derzeitiger Schätzung auf rund 10.000 Euro.

Starkregen verursacht Einsätze auf der A7

Ein weiterer Unfall infolge des Starkregens ereignete sich bei Rothenburg ob der Tauber. Im Bereich Ohrenbach geriet eine Autofahrerin am Abend auf der A7 in Fahrtrichtung Würzburg aufgrund von Aquaplaning ins Schleudern und stieß daraufhin gegen eine Betonschutzwand. Dabei erlitt die Frau leichte Verletzungen, welche in einem nahegelegenen Krankenhaus behandelt wurden. Ihr Fahrzeug musste vor Ort abgeschleppt werden. Der Sachschaden wird auf 3.000 Euro geschätzt.

Zudem berichtet die Polizei Rothenburg von einer überfluteten Fahrbahn: Am Samstagabend führte der Starkregen dazu, dass von einem angrenzenden Feld im Bereich Gollhofen Schlammmengen auf die A7 geschwemmt wurden. Die Fahrbahn wurde daraufhin gesperrt und unter anderem durch die Feuerwehr Gollhofen gereinigt. Da jedoch ein Kanal stark verstopft war, musste die Sperrung mehrere Stunden aufrechterhalten werden. Demnach ist die Fahrbahn in Richtung Würzburg erst seit Sonntagmorgen wieder frei.