"Es gleicht einem Trümmerfeld"
Zwei Tote nach Hubschrauberabsturz in Mittelfranken: Polizei gibt neue Details bekannt
12.02.2025, 14:47 Uhr
Nahe des Modellflugplatzes Hofberg bei Greding (Landkreis Roth) kam es am Sonntagnachmittag zu einem Unglück: Aus bislang unbekannter Ursache stürzte ein Hubschrauber gegen 13.15 Uhr über einem Waldgebiet ab. Mehrere Augenzeugen hätten das Unglück beobachtet und den Notruf verständigt. Daraufhin rückten zahlreiche Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes aus.
Laut Pressestelle waren ein 50-Jähriger sowie ein 76-Jähriger in dem privaten Hubschrauber unterwegs. Beide Insassen überlebten den Absturz nicht. Am Mittwoch fand einer Obduktion der beiden Opfer statt.
Inzwischen nennt die Polizei weitere Details zum Stand der Ermittlungen. Wie es zu dem Unglück kommen konnte und wer den Hubschrauber zum Unfallzeitpunkt gesteuert hat, sei weiter noch nicht vollends geklärt. "Ermittlungen zufolge wäre es theoretisch beiden Insassen möglich gewesen, von ihren jeweiligen Sitzen aus, die Steuerung des Helikopters zu übernehmen", erklärt Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken Janine Mendel am Mittwoch.
Hubschrauberteile werden untersucht
Klar sei inzwischen auch, dass es sich bei dem Hubschrauber - nicht wie vorerst angenommen um einen Ultraleichthubschrauber handelte - sondern um das Modell "Helicopter Model 269C". Dabei handelt es sich um einen leichten Allzweck-Hubschrauber mit drei Sitzen, welcher von einem Kolbenmotor angetrieben wird.
Das Hubschrauberwrack wurde am Montag geborgen. Die Teile wurden in eine Halle in Braunschweig gebracht, wo ihn nun Fachkräfte der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung genauer untersuchen sollen. Dies werde sich voraussichtlich über mehrere Wochen hinziehen, so die Polizei weiter.
Beamte der Kriminalpolizei Schwabach befragen derweil mehrere Zeugen, wie Ersthelfer und Augen- bzw. Ohrenzeugen des Unfalls.
Ein Opfer aus Wrack geschleudert
Laut Angaben der Polizei glich die Absturzstelle am Sonntag einem "Trümmerfeld". "Eine Person lag außerhalb des Hubschraubers, eine weitere war schwer eingeklemmt", berichtet Kreisbrandmeister Franz-Xaver Steib. Die Feuerwehr versuchte, die eingeklemmte Person aus dem Wrack zu bergen, während Notärzte um das Leben des zweiten Insassen kämpften. Doch trotz verzweifelter Rettungsversuche konnten die Helfer die beiden Männer nicht mehr retten.
Die beiden Männer waren laut einem Pressebericht der Polizei mit dem Hubschrauber im Landkreis Neumarkt der Oberpfalz gestartet. Wohin sie wollten, sei noch unbekannt.
Ein Experte der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung sowie zwei Spezialisten der Kriminalpolizei Schwabach nahmen noch am Sonntag die Ermittlungen vor Ort auf.
Neben den ermittelnden Beamten unterstützten an der Unfallstelle Kräfte der freiwilligen Feuerwehren Offenbau, Obermässing und Greding, das technische Hilfswerk und zahlreiche Rettungskräfte. Zur Versorgung der Ersthelfer sowie zur Unterstützung der Feuerwehr waren zudem Einsatzkräfte der Johanniter aus Roth sowie Notfallseelsorger aus Roth und Weißenburg an der Absturzstelle eingesetzt.
Der Artikel wurde am 12.02.25 um 14.45 Uhr aktualisiert.
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