Gefahr vor allem im Winter
8 Tipps: Warum Kondenswasser an Fensterscheiben entsteht - und warum man etwas dagegen tun sollte
7.1.2025, 07:41 UhrWenn es draußen kalt wird oder ist, bilden sich an den Fensterscheiben oft feine Tröpfchen: Kondenswasser kennen wir alle - und vielen macht es Sorgen. Denn: Wo sich zu viel Feuchtigkeit ansammelt, ist Schimmel nicht weit entfernt. Langfristig kann dieses Kondensat zu Sporenbildung in der Wohnung und Schäden an den Fenstern und sogar der Hausfassade führen. Zudem benötigen Räume mit erhöhter Luftfeuchtigkeit mehr Energie zum Heizen, weil die Feuchtigkeit in der Luft mit erwärmt werden muss.
Wie entsteht Kondenswasser?
Grundsätzlich kann warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Trifft die warme, aufgeheizte Luft von innen nun auf kalte Fensterflächen, kühlt die Luft an diesen Stellen ab. Da kalte Luft die Feuchtigkeit nicht so gut tragen kann, fällt die Luftfeuchtigkeit als Kondensat oder Tauwasser ab. Kondenswasser bildet sich meist im Winter morgens an den kalten Fenstern, wenn kalte Luft auf warme trifft. Die in der warmen Luft enthaltene Feuchtigkeit wechselt ihren Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig - Wassertropfen entstehen.
In geringen Mengen ist das kein Problem. Tritt das Wasser jedoch regelmäßig auf, also nicht nur zum Beispiel nach dem Duschen/Baden, Kochen oder wenn der Wäscheständer in der Nähe aufgestellt ist, sollte man das ernst nehmen. Kondenswasser sammelt sich übrigens an alten und neuen Fenstern. Während man bei Kondenswasserbildung auf der Innenseite der Fenster handeln sollte, ist die Bildung von Kondenswasser auf der Außenseite ein gutes Zeichen und spricht für die Qualität einer gut funktionierenden Dämmung. Wenn außen Wasser kondensiert, bedeutet das nämlich, dass kaum Wärme von innen herausdringt.
Überhaupt: Dieses Prinzip wie an unseren Fenstern entdecken wir in freier Natur bei Nebelbildung: Tautröpfchen setzen sich an Grashalmen oder im Spinnennetz fest.
Morgens am schlimmsten
Dass die Fenster über Nacht beschlagen und sich in diesem Zeitraum besonders viel Kondensat bildet, hat viele Gründe. Der Entscheidendste ist, dass man über Nacht nicht regelmäßig stoßlüften wird, weil man schläft. Menschen atmen warme Luft aus - und schwitzen zusätzlich bis zu 1,5 Liter Wasser in die Raumluft. Dieses Wasser kondensiert an den Scheiben. Auch ein Grund ist der größere Temperaturunterschied: Nachts wird es kühler - das lässt auch die Fensterscheiben abkühlen und verstärkt den Kondensierungseffekt. Außerdem schalten viele in der Nacht die Heizung ab, damit das Schlafzimmer kühl bleibt und sie besser schlafen können.
8 Tipps gegen Kondenswasser
1. Wischen Sie das Kondenswasser mit einem saugfähigen Tuch gut ab. Denn: Steht das Wasser zu lange, bilden sich dunkle Schimmel-Flecken an den Silikonfugen oder der Holzrahmen nimmt Schaden.
2. Stoßlüften ist besser als das Fenster zu kippen, denn Kippen kühlt die Räume lediglich aus. Idealerweise sollte man die Räume mehrmals täglich richtig lüften - und mindestens für 10 bis 15 Minuten ein Fenster ganz öffnen. Wichtig ist, dass die Luft im Raum zirkulieren kann, also Gardinen, Rollos oder Pflanzen die Frischluft nicht abschirmen. Falls möglich, sollten Sie auch querlüften, also Fenster auf den gegenüberliegenden Seiten der Wohnung zusätzlich öffnen. Gerade nachts steigt im Schlafzimmer der Feuchtigkeitsgehalt in der Luft an, deshalb ist es wichtig, den Raum gleich morgens nach dem Aufstehen gut zu lüften. Durch Stoßlüften gelangt zwar kühle Luft in den Raum, die vermischt sich allerdings sofort mit der Raumluft und der unmittelbar am Fenster vorhandenen, sehr feuchten Luft. Damit sinkt die relative Luftfeuchte in Fensternähe, und damit auch die Gefahr der Schimmelbildung.
3. Entsteht durch Kochen oder Duschen/Baden zusätzlich Dampf in der Wohnung, sollte man eine Dunstabzugshaube oder im Bad eine Lüftung oder einen Ventilator einschalten. Besitzen Sie beides nicht: Lassen Sie großzügig frische Luft rein, indem Sie die Fenster weit öffnen.
4. Katzenstreu, zum Beispiel in Socken, saugt überschüssige Luftfeuchtigkeit auf. Legen Sie das Bündel auf den Fenstersims. Dieser Trick hilft auch im Auto gegen beschlagende Fensterscheiben. Auch eine Schale Salz im Zimmer nimmt Feuchtigkeit auf.
5. Auch durch nasse, waschmaschinenfrische Textilien auf einem Wäscheständer im Zimmer kann sich verstärkt Kondenswasser in der Wohnung bilden. Besser ist es, die Wäsche im Garten, auf dem Balkon, der Terrasse (auch Kälte trocknet!) oder im Keller und nicht in der Wohnung selbst aufzuhängen. Falls das alles nicht möglich ist, sollten Sie den Raum unbedingt stark lüften.
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6. Das Raumklima ist entscheidend für die Bildung von Kondenswasser. Kondenswasser lässt sich durch die richtige Temperatur beziehungsweise entsprechendes Heizen eindämmen. Die Wohnräume sollten etwa 20 Grad warm sein, Schlafräume sind mit 15 bis 18 Grad etwas kühler. Wichtig ist, dass die Temperatur konstant gehalten wird.
7. Ein Hygrometer kann ebenfalls helfen. Es misst die Luftfeuchtigkeit im Raum und sieht aus wie eine Mini-Wetterstation für zu Hause. Damit haben Sie das Raumklima gut im Blick. Wenn Sie sich keine Station anschaffen wollen, dann können Sie auch Apps nutzen, die haben allerdings keinen Sensor, sondern nutzen einen Standortdienst, um die Außenwerte der Luftfeuchtigkeit und Temperatur anzuzeigen. Der Vorteil beim Messen der Luftfeuchtigkeit per Smartphone: Binnen Minuten lässt sich die Luftfeuchtigkeit bequem Raum für Raum überprüfen. Der optimale Wert liegt zwischen 40 und 60 Prozent Feuchtigkeit in der Luft. In Küche und Bad ist die Luft durch Kochen und Duschen immer etwas feuchter als in anderen Räumen. Kein Problem, solange der Zustand nicht dauerhaft anhält. Auch hier gilt wieder: Achten Sie darauf, immer wieder zu stoßlüften.
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8. Wenn sich regelmäßig Kondenswasser ansammelt, obwohl Sie verlässlich lüften und die Raumtemperatur angepasst ist, kann es ratsam sein, die Fenster auszutauschen. Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter darüber. Neue Fenster mit einer sogenannten Wärmeschutzverglasung senken außerdem den Energieverbrauch. Moderne Fenster-Systeme, die der Energieeinsparverordnung (EnEV) gerecht werden, gibt es inzwischen auch mit einer integrierten Lüftungsanlage, die zur Klimaregulierung in der Wohnung beiträgt. Außerdem: Eine Fenster-Heizung ist nachträglich an jedem Fenster montierbar. Auch gibt es Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, die nicht nur Heizkosten sparen, sondern auch die Luft entfeuchten. Elektronische Luftentfeuchter können Sie ebenfalls einsetzen (lassen), um Kondenswasserbildung an den Fenstern zu vermeiden.
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