Teilweise verdoppelt

Belastung für Geldbeutel: Krankenkassen erhöhen 2025 ihren Zusatzbeitrag - das können Sie tun

Georgios Tsakiridis

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18.12.2024, 21:30 Uhr
Viele Krankenkassen erhöhen 2025 ihren Zusatzbeitrag - Preise vergleichen kann sich für Kunden durchaus lohnen.

© Fabian Sommer/dpa-tmn Viele Krankenkassen erhöhen 2025 ihren Zusatzbeitrag - Preise vergleichen kann sich für Kunden durchaus lohnen.

Die Krankenversicherung wird für viele gesetzlich Versicherte im kommenden Jahr spürbar teurer. Experten des sogenannten Schätzerkreises hatten für 2025 bereits im Oktober eine rechnerisch nötige Beitragssatzerhöhung des Zusatzbeitrages um 0,8 Punkte auf 2,5 Prozent vom beitragspflichtigen Einkommen ermittelt. Auf Basis dieser Schätzung hat das Gesundheitsministerium den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für das kommende Jahr von 1,7 auf 2,5 Prozent erhöht. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine rechnerische Größe, von der die Krankenkassen abweichen können. Die exakte Höhe wird jedoch Fall für Fall eruiert und evaluiert. Bedeutet: Wie sehr der Beitragssatz wirklich steigt, entscheidet jede Krankenkasse für sich.

Vergleichsportale wie "check24" listen aktuell die Werte für die gesetzlichen Krankenkassen auf - und erleichtern Verbrauchern so den Überblick. Was auf den ersten Blick auffällt: Viele Kassen schlagen kräftig zu und liegen zum Teil schon heuer weit über den veranschlagten 2,5 Prozent. Konkret ist es der Anstieg des sogenannten durchschnittlichen Zusatzbeitrages gemeint. Alle gesetzlich Versicherten haben den festen Beitragssatz von 14,6 Prozent - zur Hälfte getragen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Dieser Beitragssatz bleibt unberührt. Darüber hinaus erheben die gesetzlichen Kassen zur Kostendeckung einen Zusatzbeitrag. Viele gesetzlich Versicherte erhalten derzeit unliebsame Post. Zum neuen Jahr heben einige Krankenkassen ebendiese Beiträge deutlich an.

Von den bundesweit operierenden Krankenkassen erhöht beispielsweise die "mkk - meine krankenkasse" den Zusatzbeitrag kräftig von 2,5 auf 3,5 Prozent. Die "Techniker Krankenkasse" (TK) verdoppelt von 1,2 auf immerhin 2,45 Prozentpunkte. Andere Kassen haben ihre Beiträge bereits vor Jahresende erhöht und halten den Zusatzbeitrag konstant (hoch), wie beispielsweise die "BKK24" (3,25 Prozent) oder die "IKK – Die Innovationskasse" (3,1 Prozent). Weitere, wie "DAK-Gesundheit" (bisher 1,7 Prozent), "Barmer" (2,19 Prozent) oder "AOK Bayern" (bisher 1,58 Prozent) haben noch keine Informationen veröffentlicht.

Die Ausgaben der Krankenkassen im Jahr 2025 werden mit 341,4 Milliarden Euro veranschlagt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht eine wesentliche Ursache für die steigenden Kassenbeiträge in drastisch steigenden Ausgaben für Krankenhäuser. Deswegen brauche es die Krankenhausreform. Für Kassenpatienten ergibt sich eine einfache Modellrechnung: Angenommen, eine Krankenkasse erhöht ihren Zusatzbeitrag um 0,8 Prozentpunkte. Angestellte und Arbeitgeber zahlen ab 2025 dann 17,1 statt bisher 16,3 Prozent. Bei einem monatlichen Bruttogehalt von 3.000 Euro bedeutet das 12 Euro weniger netto – ganze 144 Euro im Jahr.

Ein Wechsel der Krankenkasse zum Jahreswechsel kann sich daher lohnen. Erhöht eine Kasse den Zusatzbeitragssatz, haben Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht. Kassenpatienten sollten dabei aber nicht nur auf die Kosten schauen. Zusatzleistungen wie bestimmte Schutzimpfungen, Untersuchungen oder Vorsorgeangebote können je nach Kasse variieren. Diese Faktoren sollten beim Vergleich der Anbieter ebenfalls berücksichtigt werden.