Rechtliche Konsequenzen
Auf Millionen Handys versteckt: Skandal-Erweiterung automatisch vorinstalliert - das können Sie tun
9.1.2025, 10:02 UhrPayPal ist seit langer Zeit für viele Menschen zu einer bequemen und schnellen Zahlungsmöglichkeit geworden. Die PayPal Erweiterung Honey hingegen soll eigentlich ideal für Schnäppchenjäger sein. Der Sinn hinter der Erweiterung: sie soll beim Online-Shopping die besten Coupons finden.
Was eigentlich ziemlich praktisch klingt, hat sich zu einem regelrechten Skandal entwickelt, wie aus einem Artikel des IT-News-Portals "golem.de" hervorgeht. Denn wie sich beispielsweise in der Eigenrecherche des YouTubers Megalag herausstellt, soll Honey die Coupons von Partnerseiten präferieren, eigene Affiliate-Cookies setzen und Affiliate-Erträge anderer Creator unbemerkt einkassieren.
Seit 2020 gehört das Unternehmen zu PayPal und nun hat es rechtliche Konsequenzen für den Bezahldienst. Mehrere Creator aus den USA reichten eine Klage ein.
Privatpersonen ebenfalls betroffen
Doch was hat ein Skandal aus den USA mit Privatnutzern in Deutschland zu tun? Das Brisante an der Sache: selbst wenn ein Nutzer die Erweiterung nie auf sein Gerät installiert hat, könnte er sie dort trotzdem finden, berichtet "Chip".
Konkret sind alle iPhone- und iPad-Nutzer betroffen, die die PayPal-App installiert haben. Die Honey-Erweiterung erscheint dann automatisch im Safari-Browser.
Wem das noch nie aufgefallen ist und er meint, nicht betroffen zu sein, kann sich ganz einfach selbst überzeugen. Dafür muss man sich die Safari-Erweiterungen genauer anschauen. Zunächst geht man in die Einstellungen des Handys, dann klickt man auf "Apps" und sucht "Safari" aus. Dort muss der Menüpunkt "Erweiterungen" gewählt werden. Wenn PayPal auf dem Gerät installiert ist, dann taucht nun der Eintrag "PayPal Honey" auf, wie in dem Bild.
Im Normalfall ist die Erweiterung aber deaktiviert, solange man sie nicht selbst explizit aktiviert hat.
Was hat das für Folgen und wie wird man es los?
Wenn die Erweiterung nicht aktiviert ist, ist sie grundsätzlich irrelevant und wird von den meisten Nutzern wahrscheinlich nicht einmal bemerkt. Übrigens: wer die Erweiterung aktiviert hat, sich aber nun dagegen entscheidet, kann sie einfach in den bereits beschriebenen Einstellungen zurücksetzten. Unschön ist es aber doch, dass etwas auf dem eigenen Gerät herumschwirrt, wofür man sich selbst nie entschieden hat.
Einfach entfernen kann man Honey aber nicht, denn die Erweiterung ist mit der PayPal-App verbunden. Wer sich für eins entscheidet, bekommt das andere ungefragt und automatisch dazu.
"Chip" hat einen einzigen Vorschlag für diejenigen, die Honey endgültig loswerden wollen. Dafür müsste sich der Nutzer von seiner PayPal-App verabschieden. Nur, wenn die App deinstalliert wurde, verschwindet auch Honey vom Gerät. Auf seinen PayPal-Account kann man dann weiterhin über den Browser zugreifen, das ist dann allerdings wesentlich umständlicher.
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