Backen
Backpulverersatz: Die besten Alternativen
12.4.2023, 08:09 Uhr- Backpulver lässt sich durch Natron am besten ersetzen - denn Backpulver besteht zum Großteil aus Natron.
- Ebenfalls auflockernd wirken Mineralwasser, Hefe und Eier.
- Wenn man eine Flüssigkeit verwendet, muss man auch die restlichen Zutaten etwas anpassen.
Jeder Hobbykoch kennt es. Man ist gerade dabei, einen Kuchen zu backen und beim Stöbern in den Schränken fällt etwas auf: Es ist kein Backpulver mehr da. Jetzt kann der Kuchen doch gar nichts mehr werden, oder? Doch! Denn es gibt zahlreiche Alternativen für Backpulver.
Ersatz für Backpulver
Wer kein Backpulver im Haus hat oder einfach mal auf andere Zutaten in seinem Gebäck setzen möchte, kann auf folgende Alternativen zurückgreifen:
Backpulver-Ersatz: Natron
Natron kann man problemlos anstelle von Backpulver verwenden, denn Backpulver besteht zu einem Großteil selbst aus Natron. Einen Teelöffel Backpulver kann man einfach mit einem halben bis dreiviertel Teelöffel Natron ersetzen. Natron wirkt jedoch nur in Kombination mit einer sauren Komponente. Dafür eignen sich je nach Art des Rezepts und Vorliebe entweder Zitronensaft, Quark, Buttermilch oder Früchte. Wenn keine der Zutaten im Rezept enthalten ist, kann man einfach einen Spritzer Zitronensaft oder ein paar Tropfen Essig hinzufügen.
Achtung: Wer Natron verwendet, sollte sparsam damit umgehen, da größere Mengen einen bitteren Beigeschmack hinterlassen können.
Mineralwasser statt Backpulver
Kohlensäurehaltiges Mineralwasser eignet sich ebenfalls als Alternative, wenn das Backpulver vergessen wurde. Zudem hat man Mineralwasser meist zuhause und es hat keinen Eigengeschmack. Um den Teig schön luftig zu bekommen, ersetzt man einfach einen Teil der Flüssigkeit durch Sprudelwasser. Die Kohlensäure macht den Teig zwar etwas lockerer, die Wirkungsweise kann aber nicht mit der von Backpulver verglichen werden. Zugleich eignet sich Mineralwasser auch nur für Teige, die sowieso viel Flüssigkeit benötigen. Vor allem Waffeln, Pfannkuchen oder Rührkuchen sind beliebte Gebäcke, bei denen Mineralwasser zum Einsatz kommen kann.
Backpulver: Backhefe als Ersatz
Hefe ist genau wie Backpulver ein wirksames Backtriebmittel. Diese Alternative zum Backpulver ist allerdings nur bedingt einsetzbar, da sie dem Brot oder Kuchen eine spezielle Konsistenz und den Hefeteig-Geschmack verleiht. Für süße und herzhafte Brote oder anstelle von Sauerteig kann man mit Backhefe aber kaum etwas falsch machen. Backhefe ist für Rührteige jedoch nicht wirklich geeignet. Die Backhefe lockert das Gebäck zwar auf, aber die Konsistenz wird dann eher wie bei einem klassischen Gugelhupf.
So geht's mit Backhefe:
Für 500 Gramm Mehl nimmt man einen halben bis ganzen Würfel Hefe. Die genaue Menge orientiert sich allerdings an der Gehzeit und Art des Teiges. Fetthaltige Teige brauchen mehr Hefe. Hobbybäcker können sowohl frische Hefe als auch Trockenhefe verwenden. Für beides gilt: Für einen Würfel Hefe nimmt man immer zwei Packungen Trockenhefe.
Backpulver: Eier als Ersatz
Eier machen vor allem Rührkuchen locker und luftig. So kann man auch ohne Backtriebmittel den Teig durch aufgeschlagenes Eiweiß auflockern. Vor allem für Rührteige eignet sich das Ei als Alternative zu herkömmlichem Backpulver. Dafür trennt man einfach die Eier und schlägt das Eiweiß mit der Hälfte des Zuckers und einer Prise Salz so lange, bis es steif wird.
Tipp: Um zu prüfen, ob das Eiweiß steif genug ist, dreht man den Behälter einfach um. Wenn alles fest bleibt, hat der Eischnee die perfekte Konsistenz.
Der restliche Zucker wird zum Eigelb gegeben und ebenfalls aufgeschlagen. Die Mischung sollte man so lange aufschlagen, bis das doppelte Volumen erreicht wurde und eine hellfarbene Creme entsteht. Am besten geht das bei Raumtemperatur. Im letzten Schritt vermengt man das Eigelb mit den restlichen Zutaten und hebt vorsichtig den Eischnee unter. Dieser Tipp funktioniert für Teige, in denen sowieso schon mehrere Eier landen sollen.
Vegane Alternative zu Ei
Für Veganer eignet sich als Alternative zum Eischnee Aquafaba. Dies ist eine Flüssigkeit, die beim Kochen von Bohnen oder Kichererbsen entsteht. Aquafaba kann man also auch ganz einfach selbst machen.
Man benötigt:
- 100 ml Kichererbsenwasser (nach dem Aufkochen oder aus der Dose)
- 1 Prise Salz
- ½ TL Johannisbrotkernmehl
Alle Zutaten werden vermengt und mit dem Schneebesen oder Handrührgerät aufgeschlagen. Der Schaum kann nun genauso wie Eischnee eingesetzt werden. Wichtig dabei ist, dass nur das Koch- oder Dosenwasser der Kichererbsen genutzt wird. Das Wasser vom Einweichen getrockneter Kichererbsen enthält nämlich größere Mengen Phytinsäure, die gesundheitsschädlich sein können.
Rum als Ersatz für Backpulver
Hochprozentiger Alkohol wie Weinbrand, Rum oder Cognac kann tatsächlich auch als Alternative zu den herkömmlichen Backtriebmitteln verwendet werden. Der Alkoholgehalt verfliegt beim Backen zum Teil. Essen allerdings Kinder etwas von dem Gebäck, sollte man lieber auf eine andere Methode zurückgreifen.
Als Ersatz für einen Teelöffel Backpulver benötigt man circa zwei Esslöffel Rum.
Wie wirkt Backpulver eigentlich?
Backpulver besteht zum größten Teil aus Natron. Dazu besteht das Backtriebmittel aus einem Säuerungsmittel sowie Trennmitteln, welche in Verbindung mit Feuchtigkeit und Wärme Kohlenstoffdioxid freisetzen. Beim Backen sorgen die kleinen CO2-Bläschen dafür, dass der Teig aufgeht und sich das Volumen somit vergrößert.
Für welche Teigsorten eignet sich Backpulver?
Backpulver ist sehr vielfältig einsetzbar. Zudem ist es relativ geschmacksneutral, wenn man sich an die im Rezept angegebene Menge hält. Und man muss den Teig anders als bei Hefe vor dem Backen nicht extra gehen lassen. Für Brotteige ist Backpulver jedoch weniger geeignet, da es den Teig nicht so schön elastisch macht. Hier ist Hefe die bessere Wahl.