Lebensmittel
Kein Mindesthaltbarkeitsdatum: Kann Essig schlecht werden?
11.4.2022, 11:58 UhrOb im Salat, auf Suppen oder zum Brot: Essig ist besonders geschmacksintensiv und rundet viele Gerichte ab. Doch ist eine Flasche erstmal angebrochen, steht sie oft lange im Vorratsschrank. Früher oder später stellt sich dann die Frage: Ist der Essig noch gut oder sollte er besser weggekippt werden?
Kann Essig schlecht werden?
Eine ungeöffnete Flasche Essig kann sich jahrelang halten. Deshalb ist von Seiten der Verbraucherzentrale auch kein Mindesthaltbarkeitsdatum vorgeschrieben. Viele Essigsorten werden mit der Zeit sogar gehalt- und wertvoller. Ist die Flasche jedoch einmal geöffnet, sollte sie immer wieder gut verschlossen und in einem dunklen Vorratsschrank aufbewahrt werden. Denn auch Essig kann schlecht werden.
Zudem darf der Essig nicht mit dreckigem Besteck oder schmutzigen Fingern verunreinigt werden. Wird der Essig richtig gelagert, stehen die Chancen gut, dass sich das Lebensmittel lange hält. Eine ungeöffnete Flasche ist bis zu zehn Jahren haltbar. Wurde sie angebrochen, sollte sie bestenfalls innerhalb eines halben Jahres aufgeraucht werden.
So erkennt man, dass Essig schlecht geworden ist
Wenn der Essig trüb wird und Schlieren bildet, ist davon auszugehen, dass er nicht mehr gut ist, erklärt Daniela Krehl, Ernährungsberaterin der Verbraucherzentrale Bayern, gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk". Zwar könnte es sich bei den Schlieren auch um die Essigmutter, das Essig-Urprodukt handeln, der Unterschied ist für den Laien jedoch schwer zu erkennen. Die Expertin rät, im Zweifelsfall den Essig lieber zu entsorgen.
Wer sich nicht sicher ist, kann auch ein bisschen probieren oder an der betroffenen Flasche riechen. Schmeckt der Essig gammelig oder hat einen komischen Geruch, sollte er ebenfalls weggeschüttet werden. Essig kann auch schimmeln. Der Schimmel zeigt sich durch gräuliche oder grüne Verfärbungen.
Balsamico wird bröckelig
Balsamicoessig bildet außerdem oft kleine Klumpen und wirkt bröckelig. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Produkt schlecht ist. Meistens haben sich dann eine Säure und ein Mineralstoff verbunden und es bildet sich Weinstein.
Was passiert, wenn man abgelaufenen Essig isst?
Im Regelfall fällt schlechter Essig schon beim ersten Bissen auf, denn er schmeckt faulig, gammelig oder schimmlig. Kleine Mengen verdorbener Lebensmittel haben jedoch keine schlimmen Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Es kann höchstens zu Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall kommen. Der Körper baut die aufgenommenen Giftstoffe über Leber und Niere ab. Besonders empfindliche Menschen sollten mit allerdings vorsichtig sein. In jedem Fall gilt: Bei stärkeren Reaktionen sollte man einen Arzt hinzuziehen.
Welche abgelaufenen Lebensmittel man im Normalfall noch problemlos essen kann, lesen Sie hier.