Kräutergarten

Minze haltbar machen: Lieber trocknen oder einfrieren?

Elias Thiel

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6.6.2024, 10:25 Uhr
Getrocknete Minze lässt sich vielseitig verwenden.

© IMAGO/Panthermedia Getrocknete Minze lässt sich vielseitig verwenden.

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Um Minze zu trocknen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Deren Vor- und Nachteile werden hier vorgestellt.

Wichtige Tipps vorweg: Um kein Aroma zu verlieren, wäscht man die Minze nicht. Stattdessen werden die Triebe leicht ausgeschüttelt, damit der Schmutz entfernt wird. Gleichzeitig sortiert man gelbe und kranke Blätter aus. Da die Blätter recht schnell trocknen, die dicken Stängel aber mehr Zeit benötigen, zupft man die Blätter in der Regel ab und trocknet sie einzeln.

Damit Kräuter richtig trocknen und sich das Aroma optimal entfaltet, ist ein schonender Prozess von hoher Relevanz. Gleichzeitig sollte die Minze relativschnell getrocknet werden, sonnengeschützt bei einer Höchsttemperatur von 40 Grad Celsius. Wenn das Trocknen lange dauert, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Enzyme bereits chemische Bestandteile im Kraut abbauen. Dies kann zu einer Verschlechterung der Qualität führen.

Nach dem Trocknen sollten die Minzblätter an einem kühlen, trockenen und vor Sonnenlicht geschützten Ort gelagert werden, am besten in Gläsern mit Schraubverschluss oder luftdichten Behältern. Für eine längere Haltbarkeit und ein intensiveres Aroma können sie auch vakuumiert werden. Unter geeigneten Bedingungen bleiben die getrockneten Minzblätter mehrere Monate bis zu einem Jahr haltbar, wobei der Geschmack mit der Zeit nachlässt.

Möglichkeit 1: Lufttrocknen

Besonders schonend kann man Minze an der Luft trocknen. Beim Lufttrocknen nimmt man ganze Triebe der Minze. Zum Trocknen braucht man einen dunklen, warmen und gut durchlüfteten Raum mit einer Zimmertemperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Wenn man nicht so viel Platz hat, bindet man die ganzen Triebe zu kleinen, lockeren Sträußchen zusammen und hängt diese kopfüber auf. Noch schneller geht es, wenn man nur die Minzblätter trocknet. Dafür verteilt man diese zum Beispiel auf einem Tuch und wendet sie ab und zu.

Die Minze ist vollständig getrocknet, wenn die Stiele leicht brechen und die Blätter beim Berühren rascheln.

Tipp: Am besten ist ein Holzrahmen mit Baumwollgaze oder engmaschigen Drahtbespannung. Hier kann die Luft von allen Seiten gut um die Blätter zirkulieren.

Möglichkeit 2: Trocknen im Backofen

Noch schneller kann man Minze im Backofen trocknen. Dafür legt man die Blätter so auf ein Backblech mit Backpapier, dass sie nicht übereinander liegen. Danach stellt man den Ofen auf die niedrigste Stufe(30 bis 40 Grad Celsius). Die Ofentür bleibt dennoch ein Stück weit geöffnet, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Dafür klemmt man beispielsweise einen Kochlöffel in die Tür.

Bereits nach 20 bis 30 Minuten sind die Blätter trocken. Dennoch sollte man zwischendurch immer wieder den Trocknungsgrad überprüfen. Auch hier gilt: Wenn die Blätter rascheln, sind sie trocken genug.

Möglichkeit 3: Dörrautomat

Alternativ kann man Minze auch im Dörrautomat trocknen, wenn man so etwas zuhause hat. Damit die Minzblätter gleichmäßig trocknen, legt man sie auf die Trockengitter aus (ohne, dass sie sich berühren). Danach stellt man das Gerät auf maximal 40 Grad Celsius ein. Da die Minzblätter dünn sind, werden sie relativ schnell trocken. Alle fünf Minuten sollte man den Raschel-Test durchführen.

Möglichkeit 4: Mikrowelle

Einige mediterrane Kräuter wie Thymian oder Oregano können sehr gut in der Mikrowelle getrocknet werden. Das gilt prinzipiell auch für die Minze.

Um Minzblätter zu trocknen, zupft man sie von den Stielen und verteilt sie mit Abstand auf einem Teller. Anschließend erhitzt man die Blätter in Intervallen von etwa 10 Sekunden in der Mikrowelle und überprüft nach jedem Durchgang den Trocknungsgrad. Nach ungefähr einer Minute sollte die Trocknung abgeschlossen sein. Die Minze ist trocken, wenn sich die Blätter am Rand leicht kräuseln.

Achtung: Wenn man Minze in der Mikrowelle trocknet, gehen oftmals das frische Aroma und viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Damit das Kraut auch nach dem Trocknen noch lecker schmeckt und von hoher Qualität ist, sind die drei anderen Methoden besser geeignet.

Nun stellt sich die Frage, ob man Minze lieber trocknen oder einfrieren sollte? Bedeutsam sind dabei der richtige Erntezeitpunkt sowie die sorgfältige Vorbereitung des Krauts. Das beste Aroma hat die Minze vor der Blüte. Wer Minze in einer Mischung mit anderen Kräutern für den Tee verwenden möchte, sollte diese trocknen. Will man Minze als Würzmittel verwenden, sollte man diese lieber einfrieren. Das Aroma der Minze bleibt nämlich besser erhalten, wenn man sie einfriert.

Oftmals werden die Blätter vor dem Einfrieren zerhackt und mit etwas Wasser in einem Eiswürfelbehälter portioniert - perfekt für erfrischende Getränke im Sommer. Man kann aber auch ganze Triebe in Beuteln einfrieren. Wissen sollte man, dass eingefrorene Minzblätter beim Auftauen matschig werden können. Im Hinblick auf die Lagerung unterscheiden sich die Methoden nicht wirklich: Bei richtiger Lagerung kann man Minze gefroren und getrocknet bis zu einem Jahr lagern.

Um das Aroma bestmöglich zu bewahren, sollte man die ganzen Minztriebe einfrieren. Dafür lässt man die Triebe auf einem Tablett oder Teller vorfrieren. Anschließend füllt man sie in Gefrierbeutel oder -dosen um und verschließt sie möglichst luftdicht.

Für das portionsweise Einfrieren werden die kleingeschnittenen oder ganzen Minzblätter mit etwas Wasser in Eiswürfelbehälter gefüllt. Diese Methode eignet sich vor allem für die Verwendung in warmen Speisen oder Getränken.

Um gefrorene Minze aufzutauen, kann man sie im Kühlschrank platzieren und langsam auftauen lassen. Alternativ kann man sie für einige Stunden bei Raumtemperatur auf einen Teller legen oder in kaltes Wasser tauchen, um den Auftauprozess zu beschleunigen. Für Tee kann man die gefrorenen Minzstängel und -blätter einfach mit heißem Wasser aufgießen und nach 10 bis 15 Minuten die Stängel entfernen.

Je nach Rezept kann man die gefrorenen Minzblätter auch ohne Auftauen einfach von den Trieben trennen und für süße oder herzhafte Speisen verwenden.

Nun stellt sich die Frage, wie man getrocknete Minze verarbeiten kann. Aus getrockneter Minze kann man nicht nur Tee zaubern. Das aromatische Kraut lässt sich vielseitig einsetzen: zum Beispiel in Joghurtsoßen, zu Gemüse, in Reis- oder Fleischgerichten. Auch für Salatdressing eignet sich getrocknete Minze. Selbst Nachspeisen oder Obstsalat kann Minze einen besonderen Geschmack verleihen.

Wer frische Minze für einige Tage lagern möchte, hat zwei Möglichkeiten: Wenn ganze Stängel geerntet wurden, kann man diese in eine Vase mit Wasser stellen. Dabei sollte man darauf achten, das Wasser regelmäßig zu wechseln. Alternativ kann man Minze auch im Kühlschrank lagern. Dazu wickelt man die Minze in feuchte Papiertücher, gibt diese in einen verschließbaren Beutel oder eine Box und legt sie dann in das Gemüsefach des Kühlschranks.

Um Minze länger haltbar zu machen, sollte man sie wie beschrieben trocknen oder einfrieren.

Prinzipiell kann man Minze vom Frühjahr bis zum Herbst ernten – immer dann, wenn man das Kraut in der Küche verwenden will. Dabei erntet man die jungen Triebspitzen.

Der erste große Schnitt für die Minzernte erfolgt vor der Blüte im Juni und Juli. Am besten wählt man dafür einen sonnigen Vormittag, dann sind die Blätter am intensivsten im Geschmack. Man schneidet die meisten Stängel mit einem scharfen Messer oder einer Schere etwa auf der Hälfte ab. Ein paar Triebe sollte man ganz stehen lassen. Diese bilden dann Blüten, die den Insekten zugute kommen und die essbar sind. Sie haben einen zarten Minzgeschmack und eignen sich als Dekoration für Süßspeisen.

Nach dem Schnitt kann die Minze innerhalb von wenigen Tagen wieder neu und kräftig austreiben. Gleichzeitig wird somit verhindert, dass die Blüten das Aroma aus den Blättern saugen.

Vor der Winterruhe folgt der zweite Rückschnitt (im November). Dann braucht man keine Rücksicht mehr auf die Minzblätter nehmen. Stattdessen werden die Stängel konsequent knapp über dem Boden gekappt. Diese Methode soll dafür sorgen, dass sie erneut mit voller Kraft austreiben.

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