Aktuelle Studie
Selbst Vegetarier sind betroffen: Diese Lebensmittel können das Leben verkürzen
18.3.2022, 15:30 UhrDer Verzehr von Lebensmitteln, die zu viele Schwefelaminosäuren enthalten, kann laut einer aktuellen Studie des Penn State University College of Medicine in Hershey das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar das Sterberisiko erhöhen.
Schwefelaminosäuren sind für den Stoffwechsel und somit für die allgemeine Gesundheit unerlässlich. Der Durchschnittsmensch in den Vereinigten Staaten nimmt aber weit mehr als nötig zu sich – bis zum Zweieinhalbfachen des geschätzten Durchschnittsbedarfs, so HealthDay, die weltweit größte Plattform für Gesundheitsnachrichten und -inhalten. Besonders hohe Mengen von Schwefelaminosäuren befinden sich in Rindfleisch, Huhn und Milchprodukten - drei Lebensmitteln, die so gut wie jeden Tag im Speiseplan von vielen Deutschen vorkommen.
Frühere Tierstudien haben in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass die Reduzierung von Schwefelaminosäuren – insbesondere Methionin und Cystein – den Alterungsprozess von Tieren verzögert hat. Unklar blieb allerdings, inwieweit sich dieser Vorteil auf die Menschen übertragen lässt.
Besorgniserregende Ergebnisse nach 32 Jahren von Langzeitstudien
Das Forscherteam, geleitet von Prof. Laila Al-Shaar, analysierte Daten von 120.699 Personen in zwei nationalen Langzeitstudien, der Nurses' Health Study und der Health Professionals Follow-up Study, die insgesamt einen Studienzeitraum von 32 Jahren umfassten. Die Teilnehmer füllten alle zwei bis vier Jahre detaillierte Gesundheitsfragebögen aus, einschließlich Fragen zu ihrer Ernährung.
Die Ergebnisse sind besorgniserregend: Im Durchschnitt aßen die Teilnehmer mehr als das Doppelte der empfohlenen Tagesmenge an Schwefelaminosäuren, hauptsächlich von Rindfleisch, Huhn und Milchprodukten. Nach Berücksichtigung anderer kardialer Risikofaktoren stellten die Forscher fest, dass diejenigen, die die meisten schwefelhaltigen Aminosäuren zu sich nahmen, im Vergleich zu denen, die am wenigsten aßen, ein um 12 Prozent erhöhtes jährliches Risiko hatten, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, und ein um 28 Prozent erhöhtes Risiko, daran zu sterben.
Studie liefert wichtigen Beitrag - hat aber Einschränkungen
Da die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer, also mindestens 94 Prozent, weiße Männer und Frauen waren, die in Gesundheitsberufen arbeiteten, können die Ergebnisse der Studie nicht auf die Gesamtbevölkerung übertragen werden, erklärte Prof. Laila Al-Shaar. Erwünschenswert wären weitere Studien mit anderen Bevölkerungsgruppen, insbesondere solchen, deren Proteinaufnahme hauptsächlich aus pflanzlichen Quellen stammt, sagte sie.
"Dies war eine ziemlich einfache Studie, sie könnte aber einen wichtigen Beitrag für zukünftige Untersuchungen leisten", unterstrich Judith Wylie-Rosett, Professorin für Epidemiologie und Bevölkerungsgesundheit am Albert Einstein College of Medicine in New York.
Das Forscherteam betont: Die Studie wolle nicht für den kompletten Verzicht von Käse oder Fleisch werben, es ginge viel mehr darum, das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung zu stärken.
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