Tipps und Tricks
Bügelperlen bügeln: So funktioniert das ohne Frust
13.4.2023, 08:44 Uhr1971 entwickelte das dänische Unternehmen Hama die Bügelperlen. Seitdem sind die Perlen zu einer beliebten Bastelaktivität herangewachsen. Auf Steckplatten kann man aus den kleinen Plastikzylindern jegliche Bilder, Motiven und Muster kreieren - der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Besonders jüngere Kinder können von der Aktivität profitieren. Beim Stecken der Bilder werden unter anderem motorische Fähigkeiten und die Konzentrationsfähigkeit gefördert. Während der Basteleinheit kommen die Kinder mit verschiedenen Farben und Formen in Kontakt. Das Bügeln der Bügelperlen ist aber mitunter schwierig.
Mit den Bügelperlen können Kinder jegliche gewünschte Motive verwirklichen. Für einen gelungenen Start liegen bei vielen Bastelsets auch einfache Motivvorlagen bei. Auch finden sich im Internet zahlreiche kostenlose Bügelperlenmotive. Dabei finden sich alles von alltäglichen Gegenstände bis hin zu ausgefallenen Superheldenporträts. Je kleiner die Bügelperlen sind, desto detailreicher kann das Endergebnis werden. Bei kleinen Kindern empfiehlt es sich jedoch, auf größere Perlen zurückzugreifen, um ihnen das Aufstecken zu erleichtern und jegliche Verschluckungsgefahr auszuschließen. Empfohlen werden Bügelperlen ab frühestens drei Jahren, die normale Größe meist ab fünf Jahren. Das steht jeweils auf dem Produkt.
Basteln mit Bügelperlen: Wie bereitet man sich vor?
Bevor der Bügelperlen-Spaß beginnt, sollten einige Utensilien bereitliegen. Neben den Bügelperlen benötigen Sie eine Steckplatte, Backpapier oder Bügelpapier, ein Bügeleisen und einen Beschwerer für das optimale Ergebnis. Die meisten dieser Dinge kann man auch vorab im Set kaufen.
Um den Kindern Stress und Verzweiflung zu ersparen, empfiehlt es sich, vor dem Basteln die Perlen farblich zu sortieren oder sie sortiert zu kaufen. Zudem muss man darauf achten, dass die Steckplatte zu der Größe der Bügelperlen passt und groß genug für das geplante Motiv ist.
Sobald alles bereitsteht, können die Kinder sich in den Perlen-Spaß stürzen. Auf einer Steckplatte wird zunächst das gewünschte Motiv platziert. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Perlen gleichmäßig hoch sind und nicht schief liegen. Je nach Perlengröße und Motorik schaffen Kinder das gut mit den Händen. Es gibt aber auch spezielle Pinzetten, die helfen können.
Wie bügelt man Bügelperlen richtig?
Im nächsten Schritt wird ein Stück Backpapier oder ein Bügelpapier über das Motiv gelegt - dies verhindert, dass sich Plastikrückstände auf dem Eisen bilden. Das Bügeleisen wird dann kreisförmig über das Bild bewegt. Dadurch werden die Perlen leicht zum Schmelzen gebracht und das Bild festigt sich. Die Stiftplatte sollte man möglichst wenig mitbügeln, damit die nicht schmilzt. Das geht mit einem kleinen Bügeleisen natürlich leichter als mit einem großen. Das heiße Bügeleisen sollte zudem nur von einem Erwachsenen oder unter Aufsicht eines Erwachsenen geführt werden.
Beim Bügeln sollte darauf geachtet werden, dass jede Ecke des Bildes erwärmt wird. Das Bügeleisen darf jedoch nicht zu lange auf einer Stelle liegen, sonst drohen die Perlen zu überhitzen, erklärt Bügelperlenhersteller Hama. Sobald das Motiv am Backpapier klebt und die Farben durchscheinen, ist das Bild fertig. Danach wird das fertige Motiv mit dem Papier unter ein schweres Buch gelegt. Sonst wölbt sich das Bügelperlenbild. Nachdem es abgekühlt ist, kann es hervorgeholt und von der Stiftplatte entfernt werden.
Für unterschiedliche Perlengrößen und -zusammensetzungen empfehlen die Hersteller unterschiedliche Wärmestufen. Man sollte sich also vorab durchlesen, was für die eigenen Perlen gilt. Fehlt die Angabe, reicht bei kleinen Perlen meist ein Punkt, bei mittleren zwei und bei XXL-Perlen sollten es oftmals drei Punkte sein.
Bügelperlen brechen wieder ab: Wie verhindert man das?
Das Bügelperlen-Motiv ist fertig und das Kind freut sich - nach kurzer Zeit bricht aber das erste Stück ab. Oder einzelne Perlen sind von Anfang an lose. Wie kann man das verhindern? Wichtig ist:
- stabile Motive zu stecken - dünne Perlenstränge sind weniger stabil als flächige Motive
- sich einen möglichst ebenen Untergrund zu suchen, beispielsweise das Ceranfeld des Herdes - so werden Druck und Hitze möglichst gleichmäßig verteilt
- auch die Ecken des Motivs gründlich zu bügeln
- lange genug zu bügeln - wenn Perlen abbrechen oder nicht festschmelzen, braucht es wohl mehr Dauer oder Temperatur
- die Bügelplatte mitsamt Papier liegen zu lassen, bis das Motiv ganz kalt ist, bevor man am Papier zieht, um es zu entfernen
Ein Tipp ist auch, die Bügelperlen nach dem Abkühlen und Entfernen von der Steckplatte noch einmal von der anderen Seite zu bügeln. So werden diese nochmals festgeschmolzen.
Manche Perlen und Steckplatten funktionieren auch besser als andere: Wenn die Abstände auf der Bügelplatte zu groß sind, müssen die Perlen stärker zerschmelzen, um aneinander zu kleben. Auch bei der Kombination von Bügelpapier und Perlen merkt man Unterschiede. Im besten Fall klebt nichts fest, im schlechtesten Fall muss man sich bemühen, das Papier wieder vom Motiv zu lösen. Besser als ein schlechtes Bügelpapier funktioniert meist Backpapier.
Was kann man mit den Bügelperlen-Bildern machen?
Die fertigen Motiven können unterschiedlich genutzt werden. Mit Faden und Haken kann man aus kleinen Bügelperlenbildern einfacher Schmuck oder Ohrringe basteln. Auch können die Kunstwerke Fenster oder Wände schmücken oder als Untersetzer genutzt werden.
Wem das zu langweilig ist, der kann sich an etwas schwierigere Projekte wagen. Ein rundes Bügelperlenbild mit kleinem Loch in der Mitte dient als Becherdeckel, damit im Sommer keine Wespen an das Getränk kommen. Durch die Mitte sollte ein Strohhalm passen. Macht man aus den Bügelperlen mehrere Platten, kann man diese mit Hitze oder Kleber verbinden, um beispielsweise einen Stiftehalter zu kreieren. Wer passgenau arbeitet, kann auch die Rückseite einer Handyhülle mit einem Bügelperlenbild verzieren. Das fertige Motiv wird dann mit Kleber auf die Hülle geklebt. Sind die Löcher der Perlen groß genug, kann man sich auch ein Schlüsselbrett basteln. Dazu braucht man noch etwas Draht, aus dem man Haken biegt. Sie werden hinten in den Löchern fixiert.