Ein wenig zu viel kann tödlich sein: Bundesinstitut warnt Verbraucher vor Ergänzungsmittel

Nürnberg - Koffeinhaltiges Pulver gibt es inzwischen fast überall zu kaufen, sei es online oder in Geschäften. Beim Konsumieren ist allerdings Vorsicht geboten: Bereits geringe Mengen können tödlich enden.

Ohne Koffein werden viele Menschen nicht wach. Es ist der Wachmacher schlechthin. Produkte wie Koffeinpulver werden unter anderem von manchen Sportlern z. B. als sogenannte "Pre-Workout"-Produkte zur Leistungssteigerung eingenommen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt nun in einer Mitteilung vor Koffein in Pulverform.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt davor, mehr als zwei Einzeldosen Koffeinpulver mit je 200 Milligramm täglich zu sich zu nehmen. Das Problem: In loser Pulverform ist das genaue Dosieren ohne Messlöffel oder Feinwaage kaum machbar. Außerdem wird die Wirkung von hochkonzentriertem Koffeinpulver von Verbrauchern leicht unterschätzt, denn sie ist nicht zu vergleichen mit der Wirkung einer gleichen Menge an Kaffee-Pulver oder einem anderen koffeinhaltigen Lebensmittel.

Von Unruhe bis Herzrasen

Geringe Dosen Koffein können zwar durchaus positive Wirkungen haben wie etwa Wachsamkeit oder Leistungssteigerung, zu hohe Mengen können dagegen großen Schaden zufügen. Es kann zum Beispiel zu starker Unruhe, Übelkeit, erhöhten Blutdruck, Herzrasen und Herzrhythmusstörungen kommen. Eine Einnahme von 5 bis 10 Gramm purem Koffein, das entspricht etwa einem bis zwei Teelöffeln, kann tödlich enden.

Koffein-Pulver, die als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden, sind Lebensmittel und frei verkäuflich. Das BfR schreibt, dass die Produkte kein Zulassungsverfahren durchlaufen und nicht auf Sicherheit oder Wirksamkeit geprüft werden, bevor sie in den Handel gelangen. Die Wirkung von Koffein ist von Mensch zu Mensch verschieden. Sie hängt unter anderem von der individuellen Empfindlichkeit und der Gewöhnung an Koffein ab. In Deutschland sind Fälle einer schweren akuten Koffein-Vergiftung selten, schreibt das BfR. Eine solche Koffein-Vergiftung ist bei gesunden Erwachsenen bei normalem Konsum nicht zu erwarten.