Passend zum "Veganuary"
Experte appelliert: „Jeder kann das Risiko reduzieren“ - Mit pflanzlicher Ernährung gegen Krebs
17.1.2025, 05:00 UhrIn einer Pressemitteilung weist die Krebsgesellschaft auf die vielen Vorteile einer veganen und vollwertigen Ernährung hin - und dies nicht nur für Umwelt und Tierschutz. Für den Körper liefern Obst und Gemüse Vitamine, Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, und Ballaststoffe, die den Stoffwechsel unterstützen.
"Studien zeigen, dass eine pflanzlich vollwertige und ausgewogene Ernährung das Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Bluthochdruck und Krebs senken kann. Eine ausgewogene, überwiegend pflanzliche Ernährung ist deshalb ein wichtiger Baustein zur Krebsprävention. Verbunden mit einer gesunden Lebensweise, kann jeder sein Krebsrisiko deutlich reduzieren", so Volker Heinemann, Präsident der Bayerischen Krebsgesellschaft.
Diese verweist in ihrer Mitteilung auch auf die Wissenschaft: Laut einer Analyse von 96 Beobachtungsstudien (Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 2017) würden Veganer ein um 15 Prozent und Vegetarier ein um 8 Prozent geringeres Krebsrisiko haben. Laut einer Studie in BMC Medicine(2022) verringern vegetarische Ernährungsweisen das Risiko bestimmter Krebsarten. Ebenfalls eine Meta-Analyse im European Journal of Gastroenterology & Hepatology (2023) weise darauf hin, dass vegetarische Kost das Risiko für Magenkrebs um ganze 59 Prozent reduzieren kann.
Ein guter Schutz liegt auch darin, dass eine pflanzliche Ernährung Risikofaktoren ausschalten kann: Sie helfe, Übergewicht zu vermindern. "Ballaststoffe fördern die Darmgesundheit und senken das Risiko für Darmkrebs", informiert die Bayerische Krebsgesellschaft weiter. Zudem würden Antioxidantien und Pflanzenstoffe Zellen vor freien Radikalen schützen. Pflanzliche Kost enthalte im Gegensatz zu Fleisch kein Häm-Eisen und keine potenziell krebserregenden Zusatzstoffe in verarbeitetem Fleisch wie Nitrosamine. Doch der Fleischverzicht ist nicht als Allerheilmittel zu verstehen: "Wer anstelle von Fleisch zu hochverarbeiteten Ersatzprodukten mit einem hohen Anteil an Salz, Zucker, gesättigten Fetten und anderen Zusatzstoffen greift, tut sich nichts Gutes", so Heinemann. Auf eine ausgewogene Ernährung und Lebensweise komme es an.
Doch der Schweinehund ist meist groß - wie gelingt also die Ernährungsumstellung? Auch dazu gibt die Gesellschaft Tipps. Wer den Wunsch hat, ganz oder vermehrt vegan zu essen, sollte schrittweise beginnen: Etwa mit einem pflanzenbasierten Tag pro Woche. "Niemand muss von heute auf morgen auf alle tierischen Produkte verzichten. Starten Sie mit einem fleischlosen Tag in der Woche und probieren Sie pflanzliche Gerichte aus, die Ihnen schmecken", betont der Mediziner Heinemann. Vielfalt auf dem Teller helfe auch: Bunte, nährstoffreiche Lebensmittel wählen. Zudem sollten Eiweißquellen bewusst auf den Teller kommen: Tofu, Hülsenfrüchte und Nüsse sind hier nützliche Lieferanten.
Trotz aller positiven Effekte: Veganer und Vegetarier sollten ihre Versorgung mit Eisen, Vitamin B12, Kalzium und Vitamin D regelmäßig von ihrem Arzt prüfen lassen.
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